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Physiologie

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„Die grundlegenden physiologischen Eigenschaften der Zat lassen sich mit einem Wort beschreiben: Keine!“
- Resümee des ersten Wissenschaftsberichts des Rates 1.390,21

Ein sehr hartes, aber damals berechtigtes Urteil, welches hier verfeinert wird. Als der damalige Kampf gegen die beiden Zatbruten Alpha und Beta begann und der erste Wissenschaftsbericht in aller Eile dem Großen Rat zugestellt wurde, um effektive Maßnahmen (vor allem Waffen) zu entwickeln, konnte man die hauchdünnen, aber doch entscheidenden Gemeinsamkeiten des gesamten Schwarm nicht erkennen.
In diesem Unterkapitel sollen die grundlegenden Gemeinsamkeiten des Schwarms, welche sich durch alle Befehls- und Entwicklungsstufen ziehen, besprochen werden. Einer genaueren Analyse der einzelnen Strukturen widmen sich die weiteren Unterkapitel.

Die Zat haben innerhalb der Brut ein klareres gemeinsames Bild, aber auch innerhalb des gesamten Schwarms finden sich Gemeinsamkeiten1. Eine kurze Übersicht folgt:

  • Abhängigkeit von einem Tiefengeflecht
  • Biologischer Faktor
  • Evolutionsgenetischer Code

Die Abhängigkeit von einem Tiefengeflecht wird in Kapitel 4 näher erläutert. Der folgende Abschnitt widmet sich daher eine eher phänomenologischen Beschreibung.
Generell wird das Tiefengeflecht für den Fortbestand der einzelnen Zat- Klassen benötigt. Es bildete neben einer Versorgungsschicht auch eine Befehlsschicht aus. Man vermutet das höhere Zat- Klassen diese Schicht für ihre Kommunikation mit dem Schwarm benötigen.
Das Tiefengeflecht kann nur von speziellen Individuen (genannt Kolonien) ausgebildet und aufrecht gehalten werden. Der genaue Prozess ist bisher nicht gänzlich bekannt.
Es wird bezweifelt das es Zat gibt, welche sich ohne ein Tiefengeflecht entwickeln können oder gänzlich ohne überleben. Alle bisher bekannten Individuen sterben, wenn sie zu lange außerhalb des Tiefengeflechts ihres Hives bleiben.

Unter dem Biologischen Faktor versteht man die einfache Tatsache, dass die Zatstrukturen durchgängig organischer Natur sind und jeglicher kybernetischer oder biologischen Manipulation trotzen. Selbst anderweitige Veränderungen (zum Beispiel durch PSI) laufen oft ins Leere.
Der Grund liegt in ihrem genetischen Entwicklungscode und dem Immunsystem. Er verhindert alle äußeren Einwirkungen auf das Lebewesen - und sei es durch den Tod des Individuums.
Folgen sind zum Beispiel, dass unabhängige Zat2 mit generischen Drogen den Biologischen Faktor unterdrücken müssen um nicht wieder re-integriert zu werden oder zu sterben und Zat- Kontrollverfahren benötigen das Ausschalten gewisser Teilstrukturen, welches nur erreicht werden kann, wenn man Veränderungen innerhalb des Individuums zulässt.

Der große Durchbruch der Immunitätsforschung gelang, als man den Evolutionären Code der Zat entschlüsselt hatte und langsam die Zusammenhänge mit dem Schwarm zu verstehen begann.
Der Evolutionäre Code beschreibt die komplette Entwicklungsstruktur des einzelnen Zat, so wie er sein sollte. Er enthält den Bauplan aller genetischen Entwicklungen, die der Zat während seines Daseins durchlaufen hat.3
Das interessante ist, dass die Zat in Schüben ihre körperliche, geistige und psionische Struktur vollkommen verändern können. Dabei bleibt nichts (weder Erbmasse, noch psionischer Abdruck) gleich, sondern wird an die aktuelle Struktur angepasst und neu konstruiert. Das Phänomen nennt man Transformation. Erstaunlich ist, dass diese Transformation nicht nur einseitig, also in Richtung der höheren Entwicklungsformen stattfindet (Up-Transformation oder Spezialisierung), sondern auch in Richtung niederer Formen (Down-Transformation oder Generalisierung), welche eigentlich evolutionstechnisch keinen Sinn macht.4
Für die Funktionalität eines Tribes kann es aber unter Umständen lebenswichtig sein seine Individuen wieder zu niedrigeren Befehlsstrukturen zurück entwickeln zu lassen um sich schnell an verändernde Aufgaben anpassen zu können.
Vom entwicklungstheoretischen Standpunkt aus werden durch eine Generalisierung neue Entwicklungswege geöffnet (neue Spezialisierungen möglich), welche in einer geänderten Umgebung optimale Überlebenschancen geben.5
Zusammenfassend findet der evolutionäre Prozess nicht nur bei der Neugeburt eines Wesens statt, sondern bei jeder Transformation. Der Evolutionäre Code ist ein Übergebilde von der Erbmasse, welcher durch die Transformationen angepasst und in den gesamten Hive integriert wird.


  1. Diese Gemeinsamkeiten wurden als allgemeingültig deklariert, da andere Bruten ein ähnliches Verhalten aufweisen. Die Wissenschaft ist immer noch mit der kompletten Ratifizierung beschäftigt. 

  2. Unabhängige Zat: Zat, welche nicht direkt mit dem Schwarm gekoppelt sind. Sie sind keinem Controller oder Tribe zugehörig. Sie können relativ unabhängig handelt. (näheres siehe Kapitel 6.5) 

  3. Manche Wissenschaftler behaupten, dass der Evolutionäre Code sogar den kompletten Bauplan einer Brut beinhaltet. Der aktuelle Forschungsstand kann diese Behauptung aber nicht bestätigen. 

  4. Schwarmtheoretiker gehen davon aus, dass der Schwarm durch eine Transformation sich weiter entwickelt und daher auch die individuelle Down- Transformation einen gesamten positiven Entwicklungsprozess fördern. 

  5. Eine Up- Transformation spezialisiert den Evolutionären Code und den Biologischen Faktor, was dazu führt, dass gewissen Entwicklungen ausgeschlossen werden. Man spricht von einer gehemmten Transformation. Durch eine Down- Transformation können wieder neue Entwicklungswege offen gelegt werden, welche vorher nicht begehbar waren, man spricht von einer enthemmenden Transformation. 

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