Die unendlichen Weiten des Universums haben viel Platz für die Experimente der Natur und der Götter gelassen um die verschiedensten Arten des Lebens hervorzubringen. Und das Leben in dem fast 3000 Standards kontrollierten System haben viele Spezies weiter verändert.
Einst waren sie Menschen, doch Technologie und Anpassung an die verschiedensten Lebensbedingungen haben sie verändert. Sie sind weit verbreitet in der ganze Galaxie und gelten sowohl als robust wie auch anpassungsfähig, was sich aber hauptsächlich auf ihre Verträglichkeit mit Bio- und Cybermodifikationen bezieht.
Den wohl einst mächtigen Kriegern ist die Integration in das System schwer gefallen. Jetzt müssen sich die vielen Clans der Fuchswesen den Gesetzen des Systems und der Xynoc beugen. Nur in seinem Clan und seiner Familie fühlt sich ein Ranmex in Sicherheit. Er regelt jede Lebenssituation eines Ranmex, Geburt, Ehe und Tod. Und denke immer daran – hinter jedem Ranmex steht sein Clan!
Die Malux waren einst große und mächtige geflügelte Wesen, welche die Geschicke des Universums gelenkt haben. Ihr großer Stolz und ihre glänzende Macht ist an der Göttermacht der Xynoc zerbrochen, welche ihren Heimatplaneten Khallo mitsamt einem Großteil ihrer Population dem Sternenstaub gleich gemacht haben. Jetzt streifen sie als Einzelgänger heimatlos im Universum herum und suchen nach Antworten.
Die Ekkarion sind amphibisch, humanodie Echsen und ihr großer Hang zur Friedfertigkeit und dem Einklang mit der Natur bilden ein Juwel in dem Universum. Sie leben hauptsächlich um ihren kürzlich entdeckten Heimatplaneten Ekk, der zu einem Schlachtfeld zwischen Rebellen und dem System zu verkommen droht. Wird ihnen das gleiche Schicksal blühen wie den Malux?
Die Synachu richten ihr gesamtes Leben nach der Konklave und der Khala ausrichten, ihrer Gesellschaft und Religion. Mit ihrem hohen psionischen Potenzial halten sie das strikte Kastenwesen und ihre isolierte Gesellschaft vor den Widrigkeiten des Systems und der Xynoc rein – denn die heilige Schrift (Khala) lässt einen Synachu nur im Sinne der Konklave handeln.
Die kurzlebigen, hochintelligenten Pflanzenwesen sind stark in dem psionischen Raum verwurzelt. Ob das der Grund für ihre schlechte Anpassung an Veränderung ist weiß keiner zu beantworten. Ein Harithgard keimt in seiner Heimatort heran, zu dem sie zum Sterben zurückkehren, selbst wenn er den symbiotischen Lebensstil eines Monrithgard eingeht und mit seinem Wirt das Universum nach Wissen absucht.
Die Onoroth sind Wesen aus Gestein und Kristall und bilden das starke Funderment jeder Gesellschaftsordnung. Sie haben ein außerordentliches Gespür für soziale Schwankungen und geben jeglicher Mehrheitsstimmung nach. Je näher sich Onoroth stehen und desto mehr an einem Ort sind, desto mehr denken und handeln sie wie ein Wesen. Ihr Einfluss auf die Gesellschaft in der sie leben darf unter keinen Umständen unterschätzt werden.
Die (Alpha-) Zat wurden nach ihrem Entdecker Durian Zat benannt, der sage und schreibe 18 Maku überlebte um einen Hilferuf auszusenden. Danach wurde er vom Schwarm einfach überrannt, so wie weite Teile des damals bekannten Universums. Der folgende Krieg tobte über 400 Standards. Heute, mehr als 1.000 Standards später, hat sich der Schwarm in das System integriert – wenigstens nach der offiziellen Meinung. Aber es ist kein Hehl, dass die Mehrzahl der Bevölkerung den gesamten Schwarm vernichtet sehen will – aber das Geschwür ist einfach zu widerstandsfähig.
Die Xynoc sind Götter, Wesen aus Licht und Dunkelheit, Wesen aus der Essenz des Lebens - die Wesen das Lebens. Keiner kann sich ein Bild von den Göttern machen, denn sie sprechen nur durch ihre Krieger, den Protectoren, den Bewahrern des Friedens und der Schutzpatron vor einer weiteren dunklen Zeit.
Die Jungh sollen einmal Götter des Universums gewesen sein, aber sie sind verschwunden. Hinterlassen haben sie Tempel voller Aufzeichnungen und die Spilmalrith, jene drei Experimente, die den Glauben der Hoffnung der Jungh in das Universum tragen: die Ranmex, die Malux und die Ekkarion.
Der Ausschnitt der Rede von General Cyrel Gemer Trehol am 1.435,37 zeigt, wie brisant die damalige Lage des Systems war. Die Alpah-Zat waren weiter auf dem Vormarsch und nichts und niemand schien sie stoppen zu können. Welt um Welt wurde von ihnen regelrecht assimiliert und als verödete Landschaft hinterlassen, ohne Ressourcen, ohne Leben. Auch der Einsatz von Thors Hammer 1.435,39 verbesserte die Lage nicht, sondern verschlimmerte den chaotische Zustand. Präventive Vernichtung lautete damals die verzweifelte Offensive der Exekutiven – Tausende von Welten wurden aus Angst vor der Assimilation verbrannt. Man hoffte damit den so weit über die Milchstraße verteilten Alpha- Zat die Ressourcen abzuschneiden und sie damit vielleicht nicht aufzuhalten, aber wenigsten ihren Vormacht zu verlangsamen um eine geeignete Lösung zu finden.
Heute, gute 1.000 Standards nach Ende des Großen Krieges ist das Wissen um die damals wohl größte Bedrohung, die Zat, so weit gewachsen, dass man diese Taten nur als Verzweiflungsakt interpretieren kann.
In dieser Abhandlung über das Leben in dem Schwarm der Zat, werden Fakten und Theorien aufgelistet, erklärt und diskutiert. Sie stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur einen Überblick über alle wichtigen Themen geben.
Gerade bei der Frage nach den besonderen Ausprägungen der intergalaktischen Befehlsstruktur oder den psionischen und imaginären Kopplungen innerhalb des Schwarms, werden nur die geläufigsten Theorien kurz diskutiert. Für nähere Betrachtung empfiehlt sich ein Fachbuch, da in diesen höchst komplexen Fragen immer noch Grundlagenforschung betrieben wird.
In "Die Zat - Ein Leben für den Schwarm" finden Sie die offensichtlichen Ausprägungen der Alpha- Zat, wobei der Autor versucht hat immer die neusten Kenntnisse von Wissenschaft und Technik einfließen zu lassen.
Schematische Darstellung der Schwarmstruktur [1]
Beispiel der Schwarmstrktur [2]
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Ein sehr hartes, aber damals berechtigtes Urteil, welches hier verfeinert wird. Als der damalige Kampf gegen die beiden Zatbruten Alpha und Beta begann und der erste Wissenschaftsbericht in aller Eile dem Großen Rat zugestellt wurde, um effektive Maßnahmen (vor allem Waffen) zu entwickeln, konnte man die hauchdünnen, aber doch entscheidenden Gemeinsamkeiten des gesamten Schwarm nicht erkennen.
In diesem Unterkapitel sollen die grundlegenden Gemeinsamkeiten des Schwarms, welche sich durch alle Befehls- und Entwicklungsstufen ziehen, besprochen werden. Einer genaueren Analyse der einzelnen Strukturen widmen sich die weiteren Unterkapitel.
Die Zat haben innerhalb der Brut ein klareres gemeinsames Bild, aber auch innerhalb des gesamten Schwarms finden sich Gemeinsamkeiten1 [5]. Eine kurze Übersicht folgt:
Die Abhängigkeit von einem Tiefengeflecht wird in Kapitel 4 näher erläutert. Der folgende Abschnitt widmet sich daher eine eher phänomenologischen Beschreibung.
Generell wird das Tiefengeflecht für den Fortbestand der einzelnen Zat- Klassen benötigt. Es bildete neben einer Versorgungsschicht auch eine Befehlsschicht aus. Man vermutet das höhere Zat- Klassen diese Schicht für ihre Kommunikation mit dem Schwarm benötigen.
Das Tiefengeflecht kann nur von speziellen Individuen (genannt Kolonien) ausgebildet und aufrecht gehalten werden. Der genaue Prozess ist bisher nicht gänzlich bekannt.
Es wird bezweifelt das es Zat gibt, welche sich ohne ein Tiefengeflecht entwickeln können oder gänzlich ohne überleben. Alle bisher bekannten Individuen sterben, wenn sie zu lange außerhalb des Tiefengeflechts ihres Hives bleiben.
Unter dem Biologischen Faktor versteht man die einfache Tatsache, dass die Zatstrukturen durchgängig organischer Natur sind und jeglicher kybernetischer oder biologischen Manipulation trotzen. Selbst anderweitige Veränderungen (zum Beispiel durch PSI) laufen oft ins Leere.
Der Grund liegt in ihrem genetischen Entwicklungscode und dem Immunsystem. Er verhindert alle äußeren Einwirkungen auf das Lebewesen - und sei es durch den Tod des Individuums.
Folgen sind zum Beispiel, dass unabhängige Zat2 [6] mit generischen Drogen den Biologischen Faktor unterdrücken müssen um nicht wieder re-integriert zu werden oder zu sterben und Zat- Kontrollverfahren benötigen das Ausschalten gewisser Teilstrukturen, welches nur erreicht werden kann, wenn man Veränderungen innerhalb des Individuums zulässt.
Der große Durchbruch der Immunitätsforschung gelang, als man den Evolutionären Code der Zat entschlüsselt hatte und langsam die Zusammenhänge mit dem Schwarm zu verstehen begann.
Der Evolutionäre Code beschreibt die komplette Entwicklungsstruktur des einzelnen Zat, so wie er sein sollte. Er enthält den Bauplan aller genetischen Entwicklungen, die der Zat während seines Daseins durchlaufen hat.3 [7]
Das interessante ist, dass die Zat in Schüben ihre körperliche, geistige und psionische Struktur vollkommen verändern können. Dabei bleibt nichts (weder Erbmasse, noch psionischer Abdruck) gleich, sondern wird an die aktuelle Struktur angepasst und neu konstruiert. Das Phänomen nennt man Transformation. Erstaunlich ist, dass diese Transformation nicht nur einseitig, also in Richtung der höheren Entwicklungsformen stattfindet (Up-Transformation oder Spezialisierung), sondern auch in Richtung niederer Formen (Down-Transformation oder Generalisierung), welche eigentlich evolutionstechnisch keinen Sinn macht.4 [8]
Für die Funktionalität eines Tribes kann es aber unter Umständen lebenswichtig sein seine Individuen wieder zu niedrigeren Befehlsstrukturen zurück entwickeln zu lassen um sich schnell an verändernde Aufgaben anpassen zu können.
Vom entwicklungstheoretischen Standpunkt aus werden durch eine Generalisierung neue Entwicklungswege geöffnet (neue Spezialisierungen möglich), welche in einer geänderten Umgebung optimale Überlebenschancen geben.5 [9]
Zusammenfassend findet der evolutionäre Prozess nicht nur bei der Neugeburt eines Wesens statt, sondern bei jeder Transformation. Der Evolutionäre Code ist ein Übergebilde von der Erbmasse, welcher durch die Transformationen angepasst und in den gesamten Hive integriert wird.
Diese Gemeinsamkeiten wurden als allgemeingültig deklariert, da andere Bruten ein ähnliches Verhalten aufweisen. Die Wissenschaft ist immer noch mit der kompletten Ratifizierung beschäftigt. ↩ [10]
Unabhängige Zat: Zat, welche nicht direkt mit dem Schwarm gekoppelt sind. Sie sind keinem Controller oder Tribe zugehörig. Sie können relativ unabhängig handelt. (näheres siehe Kapitel 6.5) ↩ [11]
Manche Wissenschaftler behaupten, dass der Evolutionäre Code sogar den kompletten Bauplan einer Brut beinhaltet. Der aktuelle Forschungsstand kann diese Behauptung aber nicht bestätigen. ↩ [12]
Schwarmtheoretiker gehen davon aus, dass der Schwarm durch eine Transformation sich weiter entwickelt und daher auch die individuelle Down- Transformation einen gesamten positiven Entwicklungsprozess fördern. ↩ [13]
Eine Up- Transformation spezialisiert den Evolutionären Code und den Biologischen Faktor, was dazu führt, dass gewissen Entwicklungen ausgeschlossen werden. Man spricht von einer gehemmten Transformation. Durch eine Down- Transformation können wieder neue Entwicklungswege offen gelegt werden, welche vorher nicht begehbar waren, man spricht von einer enthemmenden Transformation. ↩ [14]
Es war wahr, ist immer noch wahr und wird wahrscheinlich auch wahr bleiben. Die eigentlichen Führer hinter den Zat, die sogenannten Zerebraten, sind immer noch ein Rätsel. Sie leben versteckt, trotz ihrer so offensichtlich geballten Macht. Sie leiten den Schwarm und keiner hat sie je gesehen und kann behaupten, er lebe noch. Somit ist auch kaum etwas über ihre physische Struktur bekannt.
Es gibt Theorien und einige Hinweise, welche aufgrund von Aufnahmen eines Angriffes auf den Zerebraten Naraka von der Alpha- Brut zusammengekommen sind, aber dies ist zu wenig um konkrete Aussagen über die höchste und wohl mächtigste Klasse der Zat zu machen. Man weiß nur, dass der Angriff damals scheinbar erfolgreich war. Der Zerebrat Naraka wurde getötet (weil der Planet mit Thor's Hammer vernichtet wurde). Hier sei nur ein Auszug aus einem der Berichte1 [5] abgedruckt:
Als man vom Scheitern dieser Mission erfahren hatte, setzte man alles dran um herauszufinden, wie der Zerebrat es geschafft hatte zu überleben. Die erschreckende Kenntnis, dass der Angriff eigentlich erfolgreich war, aber der Zerebrat wieder geboren wurde, kam erst Standards später, als die ersten Untersuchungsergebnisse vorlagen.
Heute, über 1.000 Standards später, ist das Wissen um sie kaum gewachsen. Zwar kennt man insgesamt 4 Bruten (die Alpha-, Beta- , Gamma und Omega- Brut) , aber nur ein Zerebrat, Hyricho von der Beta- Brut, wurde noch entdeckt.
Es bedarf noch sehr viel an Forschung und gutem, harten Pioniergeist wenn man die komplette Struktur der Zat verstehen will. Denn der Schlüssel für das Verständnis über den Schwarm liegt in ihren unbekannten Führern, den Zerebraten.
Der Großteil der Informationen über den Angriff, sowie "Zeugenaussagen" mussten von Psionikern in Kleinstarbeit aus dem umliegenden Sonnensystemen zusammengetragen werden, denn nichts und niemand hat wie Wiedergeburt des Zerebraten überlebt. ↩ [10]
Classifiere hinterlassen normalerweise einen sehr bleibenden Eindruck ihrer Aktivität im psionischen Raum, obwohl dieser Abdruck ihren Fähigkeiten bei weitem nicht gerecht wird. Sie werden (wohl) von den Zerebraten eingesetzt um die Brut in kleinere Teile, sogenannte Cluster, zu teilen um besser agieren und problembezogener handeln zu können (näheres siehe Kapitel 7).
Obwohl Classifiere so unterschiedlich in ihrer physischen Struktur sind, finden sich auch bei ihnen Gemeinsamkeiten, die nichts mit den grundlegenden Gemeinsamkeiten des Schwarms zu tun haben. Hier eine Auflistung der strukturellen Gemeinsamkeiten von Classifieren:
Das Psionische Zentrum1 [5] findet man in dieser Stärke nur bei Classifieren, deshalb wird es auch Steiles Psionisches Zentrum2 [6] genannt. In diesem Zentrum werden alle Nerven- und Kanalisationsbahnen zusammengeführt und verteilen ihre Information in alle Raum- und Zeitbereiche. Dies dient zur Kommunikation mit allen Tribes (konkrete Strukturen in einem Cluster). Dabei werden (wohl) Befehle an die Strukturen verteilt um sie zu koordinieren. Obwohl die Reichweite der Verbindungen enorm sein muss, findet man nur in der Nähe des Classifieres starke Raumverzerrungen (in allen drei Räumen).
Da das SPZ2 [6] im Inneren Kern eines Classifieres sitzt, findet die Raumfaltung hauptsächlich innerhalb seiner physischen Struktur statt. Man vermutet, dass dadurch ein kompaktes Gebilde mit sehr hoher Komplexität erzeugt werden kann. Forschungsgruppen, die sich mit Raumfaltung und dem Nullraum beschäftigen, sind an diesem Bereich der Forschung sehr interessiert, da sich durch sie höchstwahrscheinlich die gängigsten Probleme in der Raumtechnik lösen lassen. Parallelen zur Raumfaltung von Raumgleitantrieben konnten bis jetzt noch nicht festgestellt werden, man vermutet aber Ähnlichkeiten.
Durch die starke Raumpräsenz und die hohe Aktivität des SPZ ist es tödlich sich einem Classifiere zu nähern. Dies gilt auch für Zat- Individuen selber, welche sich durchschnittlich nur auf ~80 000 km nähern können, bevor sie sterben. Der beobachtete Abstand von Zat- Kolonien zu einem Classifiere beträgt normalerweise ~0,5 AE.
Im Gegensatz zu den meisten High Controllern und vielen Controllern, welche immer in einen ihn beschützenden Hive eingebunden sind, haben alle Classifiere interne Verteidigungsstrukturen, welche sie nicht nur vor aller Art von Angriffen schützen, sondern auch weitere Funktionen besitzen. Das Vorwort intern lässt den trügerischen Verdacht zu, dass diese Strukturen nur an den direkten Körper gekoppelt sind, ist aber ein Artefakt aus alter Zeit. Als man erstmals solche Ausprägungen entdeckt hatte, waren sie nur intern, also gekoppelt an die physische Struktur des Classifieres. Heute weiß man, dass die meisten dieser Strukturen außerhalb des Classifieres zu finden sind, die wichtigsten sogar verteilt über mehrere Planeten oder Sonnensysteme.
Verteidigungsstrukturen bilden nicht nur einen Schutz gegen Angriffe, sondern prägen eine der Rettungsleinen des Schwarm um Cluster bei Verlust eines Classifieres nicht zu verlieren. Sogenannte Lower Classifiere entwickeln sich bei Vernichtung des "Hauptorganes" (des eigentlichen Classifieres) rasant zu vollwertigen Classifieren um den leeren Platz in der Befehlskette einzunehmen.3 [7] Solche Rettungsleinen sind wichtig, denn ohne einen Classifiere ist der Cluster für den gesamten Schwarm verloren.
Die exzessive Raumpräsenz ist ein alleiniges Merkmal eines Classifieres. Der sogenannte "göttliche Funke" innerhalb eines Clusters stammt von dem Classifiere. Er wird wohl eine psionisch- imaginäre Form der Befehlspräsenz sein, welche alles und jeder spüren kann, sobald er sich in der Nähe des Schwarms aufhält. Sehr ausgeprägt ist dies in einem Hive, in dem viele Zat- Individuen zu finden sind. Die Form der Präsenz kennt man in ähnlicher Ausprägung von Jungh- Geistern oder Xynoc. Sie bildet eine Art "göttlichen Funken in der kalten Welt"4 [8]. Eine genauere Beschreibung entzieht sich dem bisherigen Erkenntnisstand.
Wissenschaftlich ist bewiesen, dass sich innerhalb eines Hives die Dimensionen verändern. Ob dieser Effekt vom Classifiere oder vom Hive ausgeht ist nicht bekannt.
Der Name psionsches Zentrum leitet sich aus der (vermuteten) Methode der Raumfaltung und Informationsverarbeitung ab, welche größtenteils psionisch erfolgt. ↩ [10]
Wissenschaftler vermuten, dass das SPZ eine Weiterentwicklung des PZ von niedrigeren Strukturen ist. ↩ [11] ↩ [15]
Es wird vermutet, dass sich ein Cluster teilen kann, wenn zum Beispiel zwei Lower Classifiere gleichzeitig den Befehl über den Cluster übernehmen wollen. Es wird auch nicht ausgeschlossen, das interne Kriege um verschiedene Schwarmabschnitte ausgefochten werden. Weiteres über spezielle Entwicklungs- und Befehlsstrukturen wird in Kapitel 12 und 13 behandelt. ↩ [12]
Larot el Jemrier, erster Verwalter der Grenzkolonie Jemrier ↩ [13]
High Controller sind zwar Zatgebilde, welche man in jedem Hive antrifft, die aber dafür noch recht wenig wissenschaftliche Studien und wirklich klare, belegbare Theorien aufweisen. Zwar sind, durch den starken Aufenthalt der Alpha- Brut, schon einige Studien erfolgreich abgeschlossen, aber leider kennt man nur wenige andere Bruten gut genug um allgemeine Aussagen treffen zu können. Man ist aber recht zuversichtlich, dass die bisherigen Kenntnisse sich verallgemeinern lassen:
Das Psionische Zentrum ist vom Prinzip schon von den Classifieren bekannt. Man hatte damals, als man es erstmals bei High Controllern und Classifieren entdeckte, einen der ersten Beweise, dass die Evolutionstheorie auch in höheren Klassen ihre Gültigkeit haben muss.
Bei dieser Klasse von Zat laufen beim Psionischen Zentrum auch alle Nerven- und Kanalisationsbahnen zusammen und verteilen alle Information in die Raum- und Zeitbereiche. Auch die High Controller müssen eine große Reichweite besitzen, da sie ihren Tribe über einen oder mehrere Planeten kontrollieren müssen. Durch eine geschickte Glättung wird die Verzerrung des Raumes jedoch so gering wie möglich gehalten, was den Energiebedarf um ein wesentliches reduziert und eine komplette Adaption an die Umgebung ermöglicht.1 [5]
Das PZ übernimmt die Aufgabe der Kommunikation mit allen anderen tieferen Klassen, so auch allen Nicht- Zat-Wesen. Psionikern zum Beispiel können direkt mit dem Hive in Kontakt treten, vorausgesetzt sie verstehen die Sprache.2 [6] Eine direkte Kontaktaufnahme mit einem Hive über den realen Raum ist auf diesem Weg nicht möglich, sondern muss über niedrigere Klassen (Controller oder Individuen) erfolgen.
Die Befehlsstruktur eines High Controllers geht nicht nur von seinem PZ aus. Man vermutet, dass das PZ und seine Raumausbreitung nur als abstrakter Äther3 [7] fungieren und das Tiefengeflecht als funktioneller Äther4 [8], in denen die Kontrolle ausgeübt wird. Der Schwarm wird zwar nicht mehr nur als ein imaginäres Bild angesehen – von seiner Existenz ist man weitestgehend überzeugt – aber seine Ausprägungen sind noch so gut wie unerforscht. Näheres dazu findet man in Kapitel 5.
Die Diskussionen haben sich bis jetzt immer auf einem eher abstrakten Niveau bewegt und die Eigenschaften waren meist innerer Natur. Das Brutstättenverhalten ist die erste konkrete Ausprägung zur Bildung von weiteren Individuen und die einzige bisher bekannte. Jedes Individuum wird nach heutigem Wissensstand aus einer Art Larve5 [9] geboren und entwickelt sich im Laufe seiner Lebenszyklen weiter.
Jede Larve wird in einem High Controller, entwickelt und mutiert in einem bestimmten Prozess zu seiner ersten Individuenform. Dieser erste Erschaffungsprozess kann nur direkt bei einem High Controller stattfinden. Stirbt der High Controller während des Entwicklungsprozesses, so stirbt mit großer Wahrscheinlichkeit auch das sich entwickelnde Individuum.
Wie Larven genau entstehen ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass sie aus einem spezifischen Teil des High Controllers ausgestoßen werden und sich je nach Bedarf entwickeln. Was genau den Beginn des Prozesses steuert ist nicht geklärt. Larven gehören zu den speziellen Entwicklungsformen und werden in Kapitel 12 näher betrachtet.
Der Rang beschreibt die Komplexitätsordnung von High Controllern, salopp gesagt, ihren Befehlsrang. Die Komplexitätsordnung, so einfach sie sich anhört, ist einer der am wenigsten verstandenen Ausprägungen der High Controller.
Der Rang ist wohl die Grundlage für die hoch komplexen Dynamiken innerhalb des Schwarms. Nur so können Befehle beispielsweise schnell weitergeleitet werden. Jedoch ist der Rang in einer unbekannten Weise mit der evolutionären Entwicklung gekoppelt.
Er bestimmt unter anderem den Entwicklungsprozess von Individuen in ihrem Hive, die Ausprägung des PZ und den Einfluss des Tiefengeflechts. Er spiegelt damit auch die Aufgaben des Hives wieder und die Art seiner Kopplung zum Tribe, dem Cluster und sogar zur ganzen Brut.
Die Erforschung des PZ bei High Controllern hat unter anderem zu der Entwicklung von kompakten PSI- Verstärkern geführt. ↩ [10]
Das Lernen der psionischen Sprache der Zat erfordert meist jahrelange Übung und gute psionische Kenntnisse. ↩ [11]
Als abstrakten Äther bezeichnet man die generelle Kontrollfähigkeit und funktionelle Informationssammlung. In wie fern dadurch direkte Kontrolle auf Individuen ausgeübt wird ist nicht bekannt. ↩ [12]
Als funktionellen Äther bezeichnet man die funktionellen Veränderungen des Hives. Es wird direkt Einfluss auf die Bildung von Individuen und die Befehlskette genommen. Wie weit die Kontrolle reicht ist nicht erforscht. ↩ [13]
Eine Larve zählt nicht zu den Individuen und wird in Kapitel 12 (Spezielle Entwicklungsformen) näher erläutert. Es sei erwähnt, das eine Larve (im Gegensatz zu der umgangssprachlichen Bedeutung) eine spezielle Entwicklungsform beschreibt, in die sich Individuen begeben um sich zu entwickeln (eine Art Maske). ↩ [14]
Die Klasse der Controller gehört bisher zu den am differenziertesten entwickelten Klassen innerhalb einer Brut, welche gemeinsame Merkmale besitzt. Ihre Physiologie reicht von High Controller ähnlichem Aussehen mit völliger Unbeweglichkeit, bis hin zu extrem beweglichen und kampfbereiten Parasiten, ähnlich Individuen; und das innerhalb einer einzigen Brut. Deshalb tat man sich auch anfänglich recht schwer gemeinsame Merkmal aller Controller (auch über ein Brut hinaus) zu definieren. Als dann die ersten Entwicklungen in der Kopie von der Psyche gemacht wurden, konnte man besser auf die neuronalen Strukturen der Controller zugreifen und mit dem Schreiben und Speicher psionischer Strukturen gelang ein großer Schritt in Sachen Vereinheitlichung der Controller. Die bisher bekannten Merkmale von der Zatklasse sind:
Unter Raumkanalisation versteht man die raumstrukturelle Auswirkung, welche Controller zu den ihr zugewiesenen Untergebenen haben. Dabei hat man festgestellt, dass von den Controllern Raumkanäle1 [5] ausgehen, welche innerhalb eines Radius von 500 Metern deutlich zu spüren sind (auch für Nicht- Psioniker).
Es ist erwiesen, dass über diese Kanäle eine Verbindung zu den Individuen aufgebaut und gehalten wird. Entsprechend kann man diese Verbindungen abhören und stören.2 [6] Sie haben keinen direkten Gegenpart bei den Individuen. Man vermutet das die Controller die gefilterten Informationen des Individuum direkt aus ihren Nervenbahnen ableiten. (Der Begriff des kollektiven Bewusstseins trifft somit in jeglicher Hinsicht zu, denn der Schwarm, also jedes Individuum, ist so direkt gekoppelt.)
Restsignaturen dieser Kanäle können über Hunderte von Kilometer wahrgenommen werden, jedoch ohne Informationsgehalt. Die gemessene Informationsgrenze ist von Controller zu Controller unterschiedlich und passt sich den operativen Aufgaben an. Sie pendelt normalerweise zwischen 10 und 100 Kilometern.
Controller scheinen dem Kollektiv seine eigentliche Struktur zu geben. Sie halten das Kollektiv als ganzes aufrecht und bilden das Koppelelemente zwischen dem eigentlichen Schwarm (den Individuen) und den oberen Kontrollorganen, welche das Bewusstsein des Kollektivs bilden.
Raumkanäle werden bei viele Zat- Aktivitäten verwendet. So kann man durch sie direkt mit einem Zat- Individuum kommunizieren, oder gar mit eine ganze Charge3 [7], welche von einem Controller betreut wird. Tragbare Transmitter ermöglichen ein direktes Verständnis der gesprochenen Sprache einer Zat- Charge. Die meisten Z-Waffen kontrollieren die Zat- Individuen über solche Kanäle.
Eine der wichtigsten Entwicklungen der Controller ist wohl die Multiple Sektionierung. Nur so ist es möglich die immensen Informationen effizient zwischen den Individuen und dem Schwarm zu transportieren. Für jedes vorhandenen Individuen unter dem Controller wird eine eigene physische Sektion (mehr als ein einzelner Nervenknoten) gebildet. Dieser entwickelt sich gleichzeitig mit dem Individuum.
Wird aus einer Larve also ein anderes Individuum, so wird ihm gleichzeitig auch ein Controller zugewiesen, der eine physische Sektion, genannt Lappen, entwickelt. Macht das Individuum Transformationen, so wird auch der Lappen Transformationen unterworfen und passt sich somit auch der physischen Struktur des Individuums an.
Jeder dieser Lappen arbeitet als ein eigenes Kontrollzentrum, sodass der Controller sich auf all seine Untergebenen gleichzeitig konzentrieren und parallel mit ihnen arbeiten kann. Damit wird die Effektivität eines Controllers unabhängig von der Anzahl der Individuen.
Controller besitzen kein eigenes Nervenzentrum, sondern nur verteilte Strukturen. Diese weisen eine hohes Maß an Redundanz auf, um eine Überlastung des Controllers durch die Lappen zu verhindern. Der Controller ist damit fähig selbst in extremen Situationen handlungsfähig zu sein.
Das Faltungszentrum biegt den Raum innerhalb der Raumkanalisation, sodass die Entfernungen auf einen Fixwert, abhängig vom Informationsfluss, verlängert werden. Der Grund ist, dass Subraumkanäle (nach heutigem Wissen) einer realen Mindestentfernung unterliegen und es den Controllern nur so möglich ist auf einer (realen) kurzen Distanz Subraumverbindungen zu öffnen.4 [8]
Interessant zu wissen ist, dass innerhalb des Faltungszentrum alle Lappen zusammenlaufen. Das Faltungszentrum ist der zentrale Koordinationsknoten der Individuen. Das gezielte ausschalten dieses Zentrum gestaltet sich als äußerst gefährlich, da alle Räume stark verzerrt sind. Stellt das Faltungszentrum jedoch seine Funktionalität ein, so kann der Controller nicht mehr mit seinen Individuen kommunizieren, sie und er werden in der Regel sterben.
Der Energieverbrauch eines Controllers ist enorm. Allein das Faltungszentrums würde den normalen Energiehaushalt sprengen. Adaptive Schwingungspigmente (aSP), eine verteilte Struktur innerhalb des Controllers, liefern einen großen Teil des Energiebedarfs durch reine Energieverschiebung im imaginären Raum.
Generell koppeln die aSP das Faltungszentrum mit energetischen Räumen im imaginären Raum. Die Energie bleibt im imaginären Raum, wird nur anders verteilt und verzerrt, sodass der Controller kaum reale Energie für das Faltungszenrum aufwenden muss.
Adaptive Schwingungspigmente können aber nach unserem bisherigem Verständnis nicht den gesamten Energiebedarf des Controllers decken, dafür ist die die effektive Sammelfläche klein. Eine Lösung des Problems könnte das Postulat von Xeravl th’Ghro geben, welcher die Individuen als Energiesammler des Controllers betrachtet (näheres um Unterkapitel 3.6 Individuen).
Eine direkte Folge der aSP ist, dass ein Controller nicht auf geglätteten Routen oder glatten (energiearmen) Subraumstrukturen überleben kann. Liefern die aSP keine Energie mehr, so verringert sich die Raumfaltung in den Kanälen, das Faltungszentrum setzt seine Hauptarbeit aus und der Controller stirbt mitsamt seinen Individuen.
Raumkanäle ähneln den Subraumkanälen in der Kommunikationstechnik und sind Gegenstand der aktuellen Forschung. ↩ [10]
Raumkanäle sind höchst gekoppelte Systeme. Bisher hat man keine Möglichkeit gefunden alle Kanäle eines Controllers auf einmal ausfindig zu machen und zu stören. ↩ [11]
Eine (Zat-) Charge bezeichnet alle Individuen, welche ein Controller betreut. ↩ [12]
Der "Trick" der Raumfaltung hat in der Praxis bisher immer kläglich versagt, weil die Räume so verzerrt werden, dass keine stabile Verbindung zustande gekommen ist. Theoretisch ist auch noch keine Lösung für das Problem bekannt. ↩ [13]
Die Ausprägung von Individuen in dem Schwarm scheint unendlich groß zu sein, obwohl innerhalb einer Brut sich die Variation in Grenzen zu bewegen scheint. Es fällt unheimlich schwer überhaupt Gemeinsamkeiten von vielen innerhalb einer Brut zu finden, aber Individuen zwischen den Bruten scheinen sich gar nicht zu gleichen.
Mit dem Postulat von Xerval th’Ghro könnte dieser Fluch der Individuenforschung gebrochen werden. Man hofft, dass dadurch weitere Erkenntnisse über die Struktur des Schwarms in seiner Gesamtheit einfacher und schneller zu erkennen sind.
Das Postulat von Xerval th’Ghro behauptet, dass die Individuen die verteilten Energiesammler der Controller sind. Über die Raumkanäle wird die benötigte Energie zum Controller transportiert, damit dieser seinen Aufgaben nachkommen kann.1 [5]
Die Individuen an sich werden in Kapitel 8 erläutert und finden in vielen anderen Erwähnung, da sie von außerordentlicher Wichtigkeit für den Schwarm sind. Physiologische Merkmal sind aber keine zu erwähnen, da jedes Individuum einer anderen Klasse auch andere gemeinsame Klassenmerkmale besitzt.
Ein kurze Übersicht über Klassen ist in Kapitel 6 zu finden, hauptsächlich von der Alpha- Brut. Für nähere Beschreibungen empfiehlt sich ein spezielles Fachbuch, das sich ausschließlich auf die Beschreibung der Individuen und Klassen spezialisiert hat.
Ein erweitertes Postulat von Xerval th’Ghro beschreibt ein komplexes System von Energie und Informationstransport innerhalb des gesamten Schwarms, welches auf die Individuen zentriert ist. Es ist momentan Gegenstand heftiger wissenschaftlicher Debatten. ↩ [10]
Wieso bekämpfen sich Synachu? Wieso stehen zwei Synachu auf entgegenbesetzen Seiten und denken oder meinen nicht das Gleiche, haben nicht die gleichen Werte und sterben für andere? Weil sie kein Kollektiv bilden, weil sie keine Verknüpfung außer die Struktur der Kasten haben, die, so stark sie auch sein mag, nie völlige Bindung schaffen kann.
Zwar ist es nicht ganz so einfach, jedoch ist das der Hauptgrund, wieso zwei Synachu anders denken. Auch macht die Größe und Verteilung der Synachu in der Galaxie eine einheitliche Struktur zunichte.
Warum diese Fragen immer wieder aufgeworfen werden und meist diese Erklärung geliefert wird, werden Sie in diesem Buch erfahren. Die Synachu sind eine sehr interessante Rasse, vielleicht nicht so strukturell variantenreich wie die Zerg oder so verbunden wie die Onyx, aber ihre gesellschaftliche Struktur und ihr Leben ist sehr stark von der Vergangenheit geprägt, weswegen auch der größte Teil dieses Buches über die geschichtliche Entwicklung der Synachu und der Kasten geht.
Daneben werden im ersten Kapitel erst einmal die Grundlagen der Physiologie behandelt. Danach wird die Historie besprochen, von den alten Göttern bis hin zu der aktuellen Konfliktlage der Konklave mit den Xynoc und dem System.
Danach hat man genügend Wissen um sich mit der Gesellschaftsstruktur der Synachu auseinander zu setzen. Dabei spielen die Kasten die wesentlichste Rolle, welche einzeln behandelt werden. Zudem wird kurz über den Schicksalsglaube der Synachu diskutiert.
Vorweg finden Sie einen Überblick über die Kasten mit kurzer Beschreibung.
Sie gehören keiner Kaste an. Ihnen gibt es nur sehr wenige und diejenigen, die aus dem System der Synachu ausgetreten sind, halten sich versteckt. Die Konklave hat ein Todesurteil auf all diejenigen verhängt, welche sie auch nur schützen.
Diese Kaste ist die erste in die man Eintritt, wenn man geboren wurde und die Prüfung des Lebens bestanden hat. Ihre Pflicht ist es zu lernen. Hauptsächlich Kinder, aber auch Degradierte anderer Kasten gehören ihr an. Ab und zu betritt auch ein ehemals Unberührter dadurch die Gesellschaft, wenn die Konklave ihn freispricht.
Aus dieser Kaste rutscht man nach gewisser Zeit raus, wenn man zum Beispiel die Grundausbildung absolviert hat.
Die Jati- Kaste bezeichnet die größte Kaste. Ihr gehören vornehmlich Arbeiter, Wissenschaftler und Industrielle an. Sie hält die Gemeinschaft in Gang, entwickelt neue Produkte, kolonisiert Planeten etc. Sie ist die offenste Kaste, hat jedoch auch strenge Regeln, nach denen sie leben muss. Hier treten die meisten Konflikte innerhalb der Gesellschaft auf.
Mitras war einer der ersten Gefährten von Zheekrim. Der Name dieser Kaste stammt von ihm. Synachu, die dieser Kaste angehören, werden landläufig auch als Krieger bezeichnet, was nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Die Mitras- Kaste übernimmt zwar hauptsächlich polizeiliche und militärische Aufgaben, jedoch ist sie auch in Verwaltung, Entwicklung und Forschung tätig. Sie beschreibt einen großen Teil des exekutiven Organs der Gemeinschaft.
Hat man die Vorraussetzungen, kann man sogar von der Jati- Kaste in die Mitras- Kaste wechseln, was manchen gute Aufstiegschancen gibt.
Dies ist die Kaste der Mystiker, wie sie in anderen Regionen auch bezeichnet wird. Es ist einer große Ehre in sie aufgenommen zu werden. Hier studiert man die großen Geheimnisse des Universums und der Gesellschaft, hält und entwickelt die sogenannte PSI- Matrix – eines der größten Geheimnisse der Synachu. Ihre Ausbildung ist in höchstem Maße psionischer Natur.
Sie stellen jedoch nicht nur Geheimniswahrer, sondern auch hohe Krieger, Richter, Taktiker, Forscher, Agenten. Wer in der Templerkaste aufgenommen wird, gehört zu einem vielseitigen Organ, das judikative, exekutive und legislative Aufgaben übernimmt.
In die Klasse der Judikatoren muss man berufen sein. Der starke Zusammenhang von Schicksal und Kaste drückt sich hier am stärksten aus. Zwar suchen sich die meisten Judikatoren ihre Schüler selber aus, jedoch sind nur die wählbar, welche auch ‚gezeichnet’ sind. Jedoch kommt es immer wieder vor, das man erst später das Zeichen erkennt und so auch Mitglieder anderer Kasten die höchste Macht in sich haben können.
Sie beschreiben in höchstem Maße exekutive und legislative Aufgaben, jedoch in großem Rahmen. Sie leiten sozusagen die Gesellschaft der Synachu.
Die Konklave ist ein Ältestenrat, in den man gerufen werden muss. Er bewacht die Arbeit der Judikatoren. Sie beschreiben die höchsten Richter und Krieger. Die meisten schauen zu ihnen als eine Art Gottheit auf. Wie genau man in die Konklave eintritt ist nicht bekannt. Normalerweise bekommen Synachu die Konklave nie direkt zu Gesicht.
Die Konklave ist neben der letzten Kontrollinstanz auch Verwahrer der Khala, die höchste heilige Schrift. Man munkelt auch, dass sie den Schlüssel für die gesamte Rasse der Synachu in ihrem Innersten trägt – was immer das bedeuten mag.
Der physische Entwicklungsverlauf eines jeden Synachu hängt sehr stark von seiner Kastenzugehörigkeit ab. Daher sind die allgemeinen physischen Merkmal eher spärlich gesät, jedoch vorhanden. Auch sie sind stark an der Vergangenheit der Gesellschaft geknüpft, so dass es auch hier nicht ausbleiben kann, einige historische Merkmale hervorzuheben. Für eine nähere Betrachtung der Geschichte empfiehlt sich Kapitel 5 und 6.
Synachu sind allgemein eher schwacher Natur. Ihre Muskulatur ist kurz vor der Prüfung des Lebens vollkommen entwickelt und bildet sich ab dann stetig zurück. Wie schnell und stark dies geschieht hängt von Faktoren ab, die sich an die Kastenzugehörigkeit koppeln.
So werden Angehörige der Templer- Kaste nach zirka fünf Standards nur noch mit Exoskelett und künstlichen Muskelverstärkungen ans Leben gebunden sein, wobei hingegen Angehörige der Jati- Kaste ungefähr auf dem Entwicklungsniveau eines Kleinkindes der Terraner stehen bleiben werden, also auch ohne künstliche Produkte am Leben bleiben könnten.
Man vermutet das es einen essenziellen Zusammenhang zwischen der körperlichen Schwäche der Synachu und ihrer psionischen Begabung gibt. Der extreme Zuwachs der psionischen Kraft bei Templern zum Beispiel lässt einen ebenso exponentiellen Abfall ihrer körperlichen Stärke beobachten.
Zudem besitzen alle Synachu die psionische Begabung und ein exzellentes Gespür für den psionischen Raum und seine Zusammenhänge. Diese, den meisten anderen Rassen überlegene Stärke, zahlen sie jedoch auf mit dem Preis einer extrem niedrigen Geburtenrate und einem starken Selektieren. Viele Neugeborene überleben die ersten paar Standards nicht, da sich vornehmlich von der starken psionischen Wechslerwirkung zwischen den beiden Räumen, wobei sie selber als Anker dienen, zerrissen werden.
Man kann zudem feststellen, dass Synachu sogenannte duale Varlenzbänder besitzen. Dies sind sich wechselseitig beeinflussende Strukturen im psionischen und imaginärem Raum. Sie spielen in der Entwicklung eines Synachu eine große Rolle und spiegeln seinen innerlichen und gesellschaftlichen Zustand wieder.
Die Entwicklung dieser Bänder entzieht sich bisher jeglicher genaueren Erklärung, vor allem, woher diese Bänder kommen und was für einen essenziellen Zusammenhang zwischen ihnen und den Synachu besteht. Man vermutet jedoch, das durch sie die Synachu diese erstaunliche psionische Kraft bekommen.
Ähnlich den meisten Rassen (Ausnahme bilden vor allem die Zerg), besitzen auch die Synachu grundlegende arteigene Merkmale und Alterungsprozesse, die jedoch auch stark von ihrer Lebensweise beeinflusst werden. Trotzdem kann man weitere grundlegende Merkmal zusammenfassen.
Synachu werden im Durchschnitt 115 Standards alt, wobei sie mehrere Entwicklungsstufen, ähnlich Pubertät, durchlaufen (weiteres siehe unter Entwicklungsstufen). Des weiteren setzte der Alterungsprozess sehr früh ein (mit zirka 60 Standards), hat jedoch einen völlig anderen Verlauf wie beispielsweise bei den Terranern. Die eigentlichen Alterserscheinungen treten ungefähr zwei bis vier Standards vor dem eigentlichen Tod auf, dann jedoch in rasanter Geschwindigkeit.
Neben solchen Entwicklungsprozessen lassen sich noch physische Merkmale, wie Köpergröße, Hautfarbe, Augenfarbe und ähnliches feststellen.
Synachu haben einen ähnlichen Köperbau wie Terraner, werden aber in etwa 1,90m groß, wobei die Varianz hierbei relativ gering ist. Ihre Augen und Hautfarbe hängt von ihrem geschichtlichen Hintergrund ab. Es ist hier auf die ehemalige Stammesangehörigkeit zu verweisen. So ist zum Beispiel eine eher grünlich- türkise Farbgebung bei demjenigen zu finden, der seine Wurzeln beim Stamm von Thero dem Krieger zu finden weiß. Eine genau Auflistung hiervon finden Sie am Anfang,
Die Haut der Synachu ist echsenähnlich, jedoch nicht echsengleich. Sie besitzen eine trockene, eher festere Hautoberfläche, die ihre Struktur immer langsam ändert, nie zum Stillstand kommt. Auf der Haut bilden sich, je nach Lebensweise verschiedene Strukturen aus, von Einkerbungen und Hautverkrustungen bis hin zu glatter, straffer Haut (ähnlich Leder). Auch hier spielt die Stammeszugehörigkeit eine große Rolle.
Synachu besitzen keine Pupillen, wie zum Beispiel Terraner oder viele der Zergindividuen. Ihre Augen haben eine mehr oder weniger einheitliche warme oder kalte Färbung (zum Beispiel rot- orange, hellbau- türkis), die meistens ein Spiegelbild ihre psionischen Aktivitäten sind. So leuchten von vielen Synachu die Augen und beginnen zu flackern, wenn sie in den psionischen Raum eindringen. Auch werden die Farben kräftiger wenn sie in der Nähe einer PSI- Matrix sind.
Die Haarpracht besteht aus dickem, chininähnlichem Material in unterschiedlichen Farbverläufen, welches aus der Verlängerung des Hinterkopf der Synachu wächst. In vielen Teilgesellschaften des Synachu zählt es als Statussymbol, wenn man lange Haare hat, da die Länge dieser Auswüchse genetisch beschränkt ist.
Es sei bei diesem Abschnitt noch anzumerken, dass die gesamte Stammesangehörigkeit nicht mehr der aktuellen gesellschaftlichen Struktur entspricht. Zwar lassen sich die meisten dieser Merkmale auf die Stämme zurückführen, was jedoch meist nur historisch interessant ist.
Die Synachu durchlaufen in ihrem Leben wie erwähnt mehrere Entwicklungsstufen, neben ihren, die sie durch Ausbildung in den Kasten absolvieren. Dabei verändert sich ihre physischen, psionsischen und imaginären Eigenschaften. Hier ist eine Auflistung dieser Entwicklungsstufen, mit kurzer Beschreibung und Dauer und Zeitpunkt des durchschnittlichen Durchlaufens.
Aus den obigen Betrachtungen ist deutlich geworden, dass die physische Entwicklung auch von der Kastenzugehörigkeit abhängt. Es soll hier kurz beschrieben werden, wie sich strukturell gesehen die Kaste auf die Entwicklung eines Synachu auswirkt, ohne konkret auf Details der einzelnen Kasten einzugehen.
Prinzipiell unterscheidet man drei Einflüsse, welche die Kaste auf ein Individuum hat – ihren physischen, psychischen und gesellschaftlichen. Alle drei haben eine eigene stabilisierende Wirkung auf das Mitglied, sodass es sich leichter mit seinen physischen Gegebenheiten abfindet und sich schnell und umstandslos in die Gesellschaft eingliedern kann.
Des weiteren bereitet eine Kaste ihre Zugehörigen auch auf ihre späteren Aufgaben vor, sie spiegelt also auch eine Art spezialisiertes Ausbildungszentrum wieder, in dem jeder nach seinen Fähigkeiten aufsteigt. Sie verändert dabei die psychische Bindung des Individuums und macht es in einem hohen Maße abhängig von sich.
Der physische Einfluss einer Kaste beinhaltet ein breites Spektrum von Veränderungen die auf den Einzelnen wirken. So werden zum Beispiel die körperliche Attribute geschwächt oder aber aufrecht erhalten, die Haut kann ihre Struktur und Farbe wechseln oder es können gar Änderungen im Körperbau stattfinden.
Allgemein kann man sagen, dass die Veränderung des Körpers auf eine angepasstere Struktur führt um besser mit den Aufgabenstellungen in der jeweiligen Kaste umgehen zu können. Sie findet in der Regel recht schnell statt, da sie meist die Voraussetzung für weitere Entwicklungsstufen ist.
Der psychischen Einfluss muss differenzierter betrachtet werden. Hier werden grundsätzlich realer und psionischer Einfluss unterschieden, wobei beide meist in gleichem Maße gekoppelt auftreten, sodass ihre differenzielle Betrachtung zwar einfacher, jedoch weniger nahe an der Wahrheit ist.
Unter dem realen Einfluss fallen vor allem die Denkstrukturen und Werte, welche starken prägenden Charakter auf jede Handlung des Individuums hat. Kein Synachu wird handeln und denken, ohne dass sich darin seine Kaste als leitendes „Wesen“ wiederspiegelt. Selbst Synachu, die ausgestoßen werden oder sich von der Konklave abwenden, werden nach diesen Denkmustern und Werten handeln, wenn nicht bewusst, so unbewusst. Der tiefe prägende Einfluss der Kasten tritt hier am deutlichsten hervor.
Parallel dazu entwickelt sich eine psionische Abhängigkeit zu der Kaste. Die Varlenzbänder reagieren stimulierend auf gewisse kastenabhängige Faktoren und sperren spezielle Teilbereiche, wenn gegen den „Willen der Kaste“ gehandelt wird.
Man beachte, dass es eigentlich keinen „Willen“ im herkömmlichen Sinn bei einer Kaste gibt. Sie ist kein übergeordnetes Wesen, wie der Hive oder gar ein Cluster, sondern nur ein abstraktes Gebilde der Gesellschaft. Ihre eigentliche Macht ist im Inneren der Gesellschaft zu finden. (Eine einfache Analogie ist, dass wenn keiner an sie glauben würde, sie verschwinden würden, jedoch der Hive oder Cluster nicht, da er vorhanden ist, also kein abstraktes Gebilde. Für nähere Informationen über die Zerg und ihrer Strukturen, beordern Sie ein Fachbuch.)
Ihre prägende Auswirkung auf die Varlenzbänder kann man ähnlich einer Abrichtung verstehen, nur dass sie stärker prägend ist, vor allem da sie in empfindlichen Phasen der Entwicklung stark eingreift und das Individuum dadurch ihren „Willen“ einprägt.
Zudem kommt durch die immer andauernde gesellschaftliche Bindung der Individuen bei einem Loslösen von diesen geprägten psychischen Strukturen dies einem gesellschaftlichen Bruch gleich, der, ähnlich wie bei den Onyx, in Entfremdungserscheinungen und starken psychischen Druck endet, der jedoch, was im Gegensatz zu den Onyx steht, vor allem durch die Prägung der Varlenzbänder meist mit Höllenqualen und Tod geahndet wird. Wer dadurch nicht abgeschreckt wird, der wird zudem die geballte Macht der Konklave hinter sich wissen, die einem für diesen schrecklichen Bruch mit der höchsten Strafe droht.
Interessant ist dieser Teilbereich vor allem, da in der Geschichte der Synachu nicht immer alles so friedlich war und es auch heute noch rivalisierende Synachu gibt. Die perfekte Gesellschaft, wie sie in der Khala beschrieben wird, ist somit noch nicht erreicht, was vor allem mit der noch nicht ausreichenden Unterbindung der Individualität und der Prägung der PSI- Matrix erklärt wird.
Die gesellschaftlichen Einflüsse auf Mitglieder einer Kaste sind leicht auszuarbeiten. Sie begründen sich erst einmal auf der Zugehörigkeit der Kaste selber und das daraus resultierende Ansehen und dem gesellschaftlichen Stand. So werden zum Beispiel Mitgielder der Templerkaste immer mit hohen Ehren empfangen, Judikatoren als Bote der Konklave und die Konklave selbst als eine Art Götter gesehen, welche hoch über jedem Synachu thronen.
Hierbei ist zu beachten, dass nicht der Synachu selber so hoch gehoben wird, sondern sein Stand. So heißt es nicht, dass der Synachu, welcher in der Konklave sitzt eine Art Gottheit ist, sondern dass die Konklave selber, also das abstrakte gesellschaftliche Gebilde solch etwas ist. Die Ehre, die einem Synachu entgegengebracht wird gründet sich somit nicht auf der Macht, die er inne hat, sondern darauf, dass er gesellschaftlich diesem abstrakten Gebilde gehört – die Synachu beten somit das Amt selber an, nicht die Person, die es ausführt.
Eng damit verknüpft ist die stark hierarchische Ordnung und Klassifizierung auch innerhalb einer Kaste. Da Synachu ein ausgeprägten Glauben an das Schicksal haben (siehe Schicksalsglaube) und somit nicht bestimmen können in welche Ehren sie gehoben werden, ist der gesellschaftliche Einfluss, die eine solche Ehre mit sich bringt, extrem bindend, da der Synachu vom Schicksal selber ausgesucht wurde, das Amt zu beinhalten.
Die allgemeinen Einflüsse einer Kaste sind oft stärker prägend als die physischen, genetischen Merkmale. Dieses System der völligen Abhängigkeit, die nicht vollständig sein kann, da es kein Kollektiv gibt, ist tief in jedem Synachu verankert und wird durch seine Varlenzbänder dem „Willen der Gesellschaft“ unterworfen.
Die Entwicklung in einer Kaste und der Konklave verläuft nicht immer gut. Viele driften ab, kommen auf eine schiefe Bahn oder sterben sogar. Wie beschrieben, beträgt die Sterberate bei der eh schon sehr geringen Geburtenquote in der ĥœta- çâll 20%, wobei dies nur auf Synachu zutrifft, die auch in der Varna- Kaste aufgenommen sind. Man weiß von früheren unberührten Stämmen, dass in dieser kritischen Phase die Todesrate bei über 65% liegt, die entgültige Überlebensrate in dieser Phase bei 7%.
Wieso unterscheiden sich die entgültige Überlebensrate von 7% und die Überlebensrate der Todesfälle von 35%? Die Gründe sind vielfältig und nicht einfacher Natur, wobei die effektiven Auswirkungen leicht ersichtlich sind. Es kommt in dieser doch sehr lang anhaltenden Phase zu vielen aggressiven Konflikten, die oft zum Tod führen.
Die Vermischung der ĥœta- çâll mit der slife- çâll ist tödlich, wenn kein kanalisierendes Gebilde die jungen Synachu leitet. Es entsteht nämlich neben der hohen Aggressivität eine Prägung der verkümmerten Varlenzbänder, welche die ĥœta auch in späteren Phasen aufrecht erhält. Diese abgewandelten Entwicklungsphasen nennt man ĥœ- slited- çâll und endet für 93% der Synachu tödlich.
Hinzu kommt, dass die Konklave jagt auf unberührte Synachu macht. Man schätzt, dass es zirka 1% der Gemeinschaft der Synachu gibt, die (mengenmäßig) in die Kaste der Unberührten fallen. Sie haben sich gut vor der Konklave, dem System und selbst den Xynoc versteckt und fristen dort ihr Leben in „Freiheit“, wie die meisten, welche die Konklave gefangen und gerichtet hat, selber berichten.
Es darf jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass die Unberührten unintelligent oder barbarisch seien. Im Gegenteil, man hat festgestellt, dass, wenn sie familiäre Bünde eingegangen sind, diese sehr stark ausgeprägt leben (ĥœ- slited- slife- çâll). Ihre Varlenzbänder sind zwar verkrüppelt, doch ihre Aktivitäten in Bereichen der Forschung und Bildung kommen den organisierten Strukturen und Fortschritten der Konklave gleich. Sie haben jedoch eine komplett andere Lebensweise, die sich nicht mit der Khala deckt.
Anzumerken ist, dass selbst große Systeme von der Konklave dem Erdboden gleich gemacht worden sind, wenn sie Unberührte beschützt hatten. Und da der Einfluss der Konklave in den letzten paar hundert Standards im Rat enorm zugenommen hat, wurde 2.124,46 ein Gesetz verabschiedet, was jeden dazu verpflichtete, unberührte Stämme der Konklave zu melden und sie ihnen auszuliefern.
In diesem Buch soll es um die Synachu und ihre Gesellschaftsstruktur gehen, weswegen die Unberührten meist nicht volle Beachtung finden werden, da sie einen winzigen Teil des Ganzen ausmachen und laut Hochrechnungen in vier- bis fünfhundert Standards vollkommen vernichtet sind. Trotzdem finden Sie immer wieder Anmerkungen und kleine Kapitel zu den Unberührten, da sie für die gesellschaftliche Entwicklung der Synachu, gerade in der Anfangsphase, enorm wichtig waren. Ohne einen etwas fundierteren Hintergrund, auch über die Entwicklung der Unberührten, kann man vor allem die Bildung der Gesellschaft in ihrer heutigen Form nicht verstehen, weswegen auch dieses Kapitel seine Berechtigung hier zu erscheinen gefunden hat.
* Masse (von Leuten) beeinflussen.
* Andere heilen
* Eigenschaften boosten
* Andere boosten
* Gemeinsames Leid, geteiltes Leid
* Teleportation
* Den Zeitfluss beeinflussen (beschleunigen, verlangsamen, (fast*) anhalten)
* Astrale Projektion, Sicht, ...
* Pyrokinese, Kryokinese (Erhitzen, Frosten)
* Leute "klonen" (kopieren - reale Abbilder erstellen)
* Vorhersehung, Kampfsinn, Vergangenheit von Orten und Wesen erspüren, Wichtige Ereignisse in der Zukunft fühlen, Zukunft beeinflussen.
* Antipsi (Psi-Fallen setzen, blockieren, dämpfen)
* Psionische Fallen erstellen
* Psi Sturm
* "Schutzorte/-kreise" aufstellen
* Wiederbeleben - vom (Nah-)tod zurückholen - mit Verstorbenen reden, ...
* Wächter-Kreaturen erzeugen (physisch und psionisch)
* Massenangst/-panik
* Illusionen
* Verschwinden - auch für Krieger
* Zerquetschen (von Gegnern)
* Reinigen (psychische Wunden und Schaden heilen)
* Psi-Klinge
* Psi-Schild
* Eigenschaftsboost
* Selbstheilung
* Erschöpfungs regenerieren
* Wunden ignorieren
* Eigenabbilder erstellen
* Kampfreflexe (Reaktionsboost)
* Gegner ablenken oder stunnen
* Kartographisches Gedächtnis, Innerer Kompass
* Markierungen, Wegfindung
* Fallen entdeckten, entschärfen, stellen
* Schleichen, Lautlos fortbewegen, Spurloser Tritt, lautlos kämpfen
* Klettern
* Blindkampf
* Schweben
* Weitsicht (Fernrohr), Durchsicht
* Durchlaufen (Wände, etc.)
* Computer hacken, kontrollieren, dämpfen
* Schwachstellen von Gegnern erkennen
* Geschwindigkeitsboost
* Unsichtbarkeit
* Tragkraft / Tragmenge erhöhen (Mehr Platz im Gepäck)
* Alarmzone einrichten
* Im Gegner Angst erzeugen
* Gegner blenden
* Gestalttausch
* Innere Uhr
* Beweisanalyse führen
* Bleibender Eindruck (Der Eindruck, den man bei anderen macht)
* Erster Eindruck
* Betören
* Fremdsprachen verstehen (ohne sie gelernt zu haben)
* Flinke Hand (Fingerfertigkeit, auch psionisch)
* Gefühle erkennen, beeinflussen
* Tierfreund (Tiere bändigen, kontrollieren)
* Stimmen imitieren
* Leuten Freude / Glück bringen / Angst lindern
* Untrüglicher Blick (Lügen durchschauen)
* Gegenstände verformen
* Dinge zeitweise lernen / verstehen
* Gedanken lesen
* Geräusche erzeugen
* Eigenes Erscheinungsbild ändern
* Sachen verschließen (unknackbares Schloss)
* Angenehme Erinnerungen hervorrufen (bei sich und Anderen)
* Andere und Selbst in heilsamen Schlaf versetzen
Oh Götter ihr, seid vereint und eint die euch Ergebenen.
Oh Herrscher ihr, seid weise und einet mit den Göttern.
Oh du, sei gläubig und befolge den Göttern Befehle.“
- Gebetsspruch, gefunden in Simobo
Alte Tempel, mysteriöse Schriften, dunkle Vorhersagen und neue Spezies – all das zieht sich durch die Kultur der wohl mächtigsten aller Wesen in unserem Universum, den Jungh. Ob nun Göttern gleich gesetzt, als ihre ausführende Hand betrachtet oder einfach nur als eine hochentwickelte Rasse angesehen, um sie ranken sich jedenfalls mehr als nur eine Geschichte und Sage.
Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet müssen die Jungh eine Rasse wie jede andere auch gewesen sein und dass ist auch das Problem der Wissenschaft. An den Jungh zerbröseln alle bisherigen Theorien und lösen sich in Staub auf. Die wenigen Merkmal die man von ihnen kennt, passen in kein zu erklärendes Schema. Deshalb tut sich die Wissenschaft mit den Jungh wohl auch so schwer.
Hinzu kommt, dass man die Jungh nur aus der Vergangenheit rekonstruieren kann. Soweit man weiß, lebt heute kein Individuum mehr, dass sich an sie direkt erinnern kann. Nur Überreste von ihnen sind noch im gesamten bekannten Raum gefunden worden – Aufzeichnung von unschätzbarem Wert, wenn man was mit ihnen anfangen könnte.
Die Forschung steht hier noch ganz am Anfang. Was man aber bisher weiß, wiederspricht der eigentlichen Tatsache, dass es keine Jungh mehr gibt – ihre Macht muss unvorstellbar gewesen sein. Wo sind sie also hin? Sind sie verschwunden oder vernichtet worden, von einer Rasse, die noch mächtiger und stärker war als sie? Und was haben die alten Tempel und die erwachten Experimente mit den Vorhersagen zu tun?
Dies sind alles Fragen, denen wir uns im folgenden widmen werden. Es geht hierbei weit über die normal Wissenschaft heraus, gleitet manchmal gar ab ins absurd Fiktionale, gemischt mit Vermutungen und Fakten.
Ich versuche dies in dem Buch gut zu gliedern, sodass man leicht zwischen Belegbarem, Vermutbarem und Fiktionalem unterscheiden kann. Man nehme mir bitte meine kleinen Anmerkungen und Kommentare zu den einzelnen Themenbereichen nicht übel, aber ich sah mich manchmal gezwungen etwas Dampf abzulassen. Und so wird der vielleicht manchmal etwas langwierige Stoff auch aufgemuntert.
Nun aber endlich viel Spaß beim Lesen und Staunen über die wohl gottähnlichsten Wesen des Universums.
Wie definiert man eine Form von etwas, was vergangen ist, von dem nur noch letzte Überreste geblieben sind, nicht in Form von Knochen oder Abdrücken, sondern in Form von Zeichnungen?
Die psionische Form der Jungh kann auf die sogenannten Jungh- Geister zurückgeführt werden. Sie stellen, so glaubt man, einen Art psionischen Abdruck, einen Überrest eines Jungh da. Sie sind jedoch weitaus „lebendiger“ als normale Erscheinungen, jedoch auch weitaus „toter“ als jegliche Art von Lebewesen. Was sind sie also? Tot oder lebendig oder etwas dazwischen?
Hinzu kommt, dass man enorme Probleme hat, diese Geister in ein geeignetes wissenschaftliches Modell zu bringen – kurz gesagt, der Abdruck eines Gottes entzieht sich komplett unserem Weltbild. Es gibt zwar Ansätze für Theorien, die hier aber nicht diskutiert werden sollen. Wir wollen unser Augenmerk auf die Formen und das Auftreten solcher Geister richten, nicht wie sie existieren können, das ist Aufgabe der allwissenden Wissenschaft, die schon mehr Frage aufgeworfen hat wie geklärt.
Die geisterhaften Erscheinungen (Ich verwende nicht ein Begriff durchgängig, das wird langweilig und ist zudem leichter verständlich.) sind extrem rar gesät. Nur wenige können sich in dieser Äone damit rühmen, einen dieser Geister gesehen zu haben. Wenigstens rühmen sich ein paar, denn die meisten haben eine Begegnung mit diesen Wesen nicht ganz heil überstanden. Was der Grund für den Angriff der Jungh- Geister war, kann man häufig nicht mehr rekonstruieren.
Die wenigen, die noch in vollem Maße mitteilungsbedürftig waren (Hier sein einmal angemerkt, dass man mit normalen Mitteln diese Leute nicht mehr dazu bringen kann sich überhaupt an etwas zu erinnern. Nur dank(?) moderner Technik schaffen sie das noch.), berichten von hell leuchtenden physischen Erscheinungen, die entweder auf zwei Beinen gingen oder aber sich schnell auch mit ihren länglichen dünnen Armen fortbewegten.
Die Gestalt selber leuchte im realen Raum hell auf, ähnlich wie Engel, die vom Himmel herabfahren. Manche wollen große Engelsschwingen beobachtet haben.
Psionisch stechen vor allem ihre langen, dünnen Finger, die wohl, von den Verletzungen vieler Angegriffener abgeleitet, auch extrem scharf sein müssen.
An ihr Gesicht können sich die wenigsten erinnern. Diejenigen, die jedoch in der Lage sind, sich ein Bild zu machen, beschreiben es unterschiedlich. Die einen sagen, sie hätten eine Schnabel und zwei stechende Augen gesehen, die anderen, dass das Gesicht eher platt wirkte, mit einer Art Schnauze.
Alle jedoch waren sich darüber einig, dass der Torso im vergleich zum Rest groß ausgebildet und ihre Gliedmaßen verkümmert dünn wirkten.
Die gesamte physische Form der Jungh kann nur durch Überlieferungen, Zeichnungen an Tempeln oder Rückschlüsse ihrer Abdrücke (sogenannte Geister, näheres siehe 3.1) rekonstruiert werden. Ob und in wiefern dies mit der Realität übereinstimmt oder vielleicht sogar noch stimmt, kann nicht gesagt werden. Trotzdem ist es ein hochinteressantes Thema.
Wer schon mal einen der wenigen öffentlich zugänglichen Jungh- Tempel besichtigt hat, wird feststellen, dass die Formen der Aufzeichnungen extrem unterschiedlich sind. Auf der einen Seite sieht man die zerfallenen Strukturen einer alten Mauer, in denen skizzenhaft und fast gänzlich verblasst eine Geschichte erzählt wird. Daneben steht eine verstaubte, jedoch noch völlig intakte kleine Konsole. Auf ihr sind Symbole unbekannten Ursprungs eingraviert, stehen da, wie eingemeißelt. Und wenn man sie berührt fangen sie leicht an zu schimmern und die Luft um sie herum beginnt zu zittern. Dann, plötzlich, schnellen Bilder, Texte, Wörter, Rufe hervor und bevor man überhaupt begriffen hat, was passiert ist, erlischt das Gebilde wieder, kommt zur Ruhe oder zerfällt zu Staub, als ob dies ihre letzte Aktion vor ihrem Tod gewesen wäre - Metaphern sind etwas schönes.
Aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema. Anhand der Zeichnungen in allen bisher untersuchten Tempeln und auch den erhaltenen Schriften kann man sich eine grobe Vorstellung von der physischen Komponente der Jungh machen. So kann man wohl grundsätzlich zwei Ausprägungen unterscheiden. Die einen werden normalerweise als Kiraly, die anderen als Vitez bezeichnet. Sie werden meist auch unterschiedlich abgebildet. Beispielhaft sollen die beiden folgenden Bilder veranschaulichen wie zum ersten die physische Struktur, aber auch ihre Abbildungen aussehen.
Das Vogelgesicht und die stechenden Augen treten vor allem bei Kiraly- Zeichnungen auf. Auch gleichen sie den bisher beobachteten Geistern am meisten. Der Grund, wieso man noch keine ähnlichen psionischen Strukturen, welche den Vitez- Abbildungen gleichen, ist nur zu erraten.
Eine Vermutung ist, dass die Vitez eine Art Vorstufe zu den Kiraly sind. Sie würden dann, ähnlich den Zerg ihre äußere und innere Struktur mit der Zeit ändern. Jedoch hat man darauf keinerlei Hinweise in den bisher entschlüsselten Schriften gefunden.
Eine gegenläufige, aber genauso unbelegte Meinung ist, dass die Vitez und die Kiraly zwei unterschiedliche Wesensausprägungen der Jungh sind, ähnlich wie zwei Tiere, die zwar zur selben Gattung, jedoch nicht zur selben Art zählen.
Über weitere Merkmal der Jungh kann auch nur spekulativ diskutiert werden – also besseres raten und vergleichen. So wird angenommen (Wohl gemerkt es wird angenommen, das heißt nicht, dass es so sein muss. Es ist ja immerhin nur eine Annahme, die nicht belegt ist, ähnlich wie ein Axiom in der Mathematik, nur dass es dort per Definition richtig ist; hier nicht!), dass die Jungh im allgemeinen für ihr Überleben Eier gebraucht hatten. Inwiefern sie diese selber erschafft haben, ist unklar. Jedoch hat man in jeder größeren Stätte der Jungh Überreste von solchen Eiern und ihren Lagerstätten gefunden. Diese waren aber meist zerstört und die Eier in ihr nicht mehr als eine kleine psionische Restsignatur.
Gefunden hat man aber auch einmal ein intaktes Ei, welches jedoch wohl bei Experimenten verloren ging. Weitere Informationen darüber konnte ich nicht herausfinde.
Des weiteren vermutet man, dass die physische Kraft der Jungh weniger von ihren körperlichen Attributen, als viel mehr von einer Kombination ihrer psychischen Kraft und Bindungsfertigkeiten an den realen Raum abhingen – einfach und kurz gesagt, sie haben einen ständigen psionischen Druck auf ihre körperlichen Attribute aufgebaut und waren somit einfach stärker, schneller, wiederstandsfähiger und vieles mehr. Man vermutet, dass dies Unterbewusst funktionierte oder gar als selbstständiges Nervenzentrum agiert haben könnte. (Noch eine Anmerkung hierzu. Ab dem Punkt beginnt die Wissenschaft selbstständig zu denken, wie ein riesiger Apparat zum Produzieren von unnutzem Wissen. Es wird einfach auf der Basis verblieben, dass es so wäre und daraus neue Fragen generiert. Energiehaushalt, Auswirkung auf physische und psychische Strukturen, Lebensstil, Nachteile, etc. Man sieht, dass die allumfassende Wissenschaft somit sehr viel theoretisches Wissen angehäuft hat und noch mehr Fragen auf einer einzigen unbelegten Vermutung, die unser Verstand produziert hat. Projizieren wir unsere Wissenschaft in einen göttlich unantastbaren Raum, gleichgestellt mit ihnen?)
Die Geschichte der Jungh ist weitgehend unbekannt. Die wenigen Fakten werden häufig mit duzenden von Vermutungen, Fiktionen und sonstigen Humbug verfälscht, sodass man sich nur auf dass verlassen kann, was man eigentlich selber gelesen hat. Ich habe hier versucht zwischen Fakten, Fiktionen, Vermutungen und Interpretationen zu unterscheiden, weswegen es vielleicht ab und zu verwirrend zugehen wird, wenn die verschiedenen wichtigen Versionen eines geschichtlichen Ereignisses auf Basis der verschiedenen Humbugs erzählt wird. (Noch ein Tipp bevor es beginnt: Glaubt wirklich nur das, was ihr selber erlebt, gelesen und interpretiert habt – der gesamte Rest ist nichts, womit ihr wirklich etwas anfangen könnt. Seit ihr einmal selber aber zu der gleichen Interpretation gekommen, so ist es lohnenswert, sich die ein oder andere Literatur ranzuziehen.)
Die einzelnen Phasen werden nun ausführlicher in den nächsten Kapiteln behandelt. Man sollte sich aber vor Augen führen, dass die restaurierte Geschichte aus Überlieferungen, Interpretationen und Vermutungen zusammengesetzt ist und somit keinesfalls richtig sein muss. Auch gibt es viele Quellen, die komplett unterschiedliche Standpunkte der Geschichte vertreten. Ich werde versuchen, dies aufzuzeigen, Interpretationen und Vermutungen zu kennzeichnen und Überlieferungen und alte Quellen als unverfälschte Übersetzungen abzudrucken, soweit all das möglich ist.
Ihr, die geboren seit zu handeln,
Ihr, die erwacht seit um zu herrschen,
Ihr, die geschlafen habt,
schaut euch um und formt die Welt nach eurem Wesen, nach euren Idealen – nach Euch!“
- „Das Erwachen“, erster Absatz, kleines Gebetsbuch von Thiag
Das kleine Gebetsbuch von Thiag ist das wohl älteste und besterhaltendste, vollständigste Gebets- und Geschichtsbuch was je gefunden worden ist. Thiag ist dabei ein Planet, auf dem wohl eines der ersten Experimente der Jungh ausgesetzt worden ist. Es ist daher eines der bedeutesten Quellen wenn es um die Geschichte der Jungh geht.
Der Name Göttlicher Schlaf für die erste geschichtliche Phase der Jungh kommt nicht von ungefähr. In jedem bisherigen Tempel und jeder geschichtlichen Aufzeichnung, die sich als komplett bezeichnen lässt, steht eine Art Schlaf der Jungh am Anfang und das darauffolgende Erwachen der Jungh. Mit dem Erwachen ist in den meisten Jungh- Kulturen auch ein Hochheben der Jungh von normalen zu göttlichen Wesen verbunden. Die Frage, die nicht geklärt werden kann, ist, was vor dem Erwachen und dem Schlaf war. Wie lange gibt es die Jungh schon? Haben oder hatten sie einen Heimatplaneten? Kommen sie aus dieser Galaxie oder einer anderen? Sind sie wirklich „geboren“ worden, wie die Geschichte schreibt, oder einfach nur normale Wesen, die auch eine Art evolutionäre Entwicklung durchgemacht haben?
Viele Experten vermuten, dass es sich bei dem beschriebenen Schlaf um einen Art Cryoschlaf handelt und die Jungh von einer anderen Galaxie mit höchstentwickelter Technologie in unsere gereist sind. Auch das beschriebene Erwachen passt zu unseren Forschungen mit dem Cryoschlaf – kurze Orientierungslosigkeit, anfängliche physische und psychische Schwäche, Reanimierungsprobleme und vieles mehr. Betrachtet man dazu exemplarisch einen Ausschnitt aus dem Gebetsbuch von Thiag:
Nichtsdestotrotz ist dies eine unbestätigte Vermutung, die nicht bewiesen werden kann – vielleicht dann, wenn man den großen Himmel findet, welcher von manchen als großes Jungh- Raumschiff interpretiert wird. Bisher hat man jedoch noch keine Hinweise darauf gefunden.
Betrachtet man die geschriebene Geschichte weiter, so legt sich nach dem Erwachen eine Zeit der Stille über die Jungh und ihre Tätigkeiten. Viele Kulturen beschreiben hierin einen Erschaffungsprozess, in dem Himmel und Erde, die Sterne, kurz das gesamte Universum erschaffen wird.
Andere beschreiben ein Bändigen der Urkräfte und damit die Erschaffung des Universums.
Lange Zeit glaubte man, dass diese Periode schon der Anfang der Experimente der Jungh war, was jedoch heute viele Experten bezweifeln. Vielmehr beschreibt es eher die Orientierungsphase der Jungh. So wird zum Beispiel im Gebetsbuch von Thiag von sprunghaften Reisen berichtet, welche die Jungh im Kampf mit den einzelnen Urkräften dezimierten. Des weitern beschreiben entzifferte Texte in den Tempeln von einem Auf- und Ausbau eines strukturierten Netzwerkes von Siedlungen, jedoch auch deren Vernichtung.
Inwiefern die Jungh zu dieser Zeit in einen Krieg mit einer anderen Spezies verwickelt waren, kann man nicht sagen, aber manche Interpretieren dies nicht nur aus den Inschriften heraus, sondern begründen dies auch damit, dass viele der Texte über die Jungh, die damalige Zeit als eine dunkle Zeit mit vielen Verlusten für die Jungh beschreiben.
Wie man wohl feststellen wird, kann man in die Zeit des Erwachens sehr viel interpretieren und versuchen aus den wenigen Fakten (Mit dem Wort Fakt muss man an dieser Stelle vorsichtig umgehen. Was bedeuten schon Fakt, wenn alles eh nur auf Überlieferungen, Nacherzählungen und was- weiß- ich- wievielter Hand beruht.) ein einigermaßen schlüssiges Gesamtkonzept zu basteln. Begnügen wir uns jedoch nur einmal mit dem, was wir als sicher erachten, so stellen sich folgende Eckpunkte für diese Zeit heraus:
Alles weiter ist Spekulation und gehört eigentlich auch in die Kategorie Mythen und Sagen um die Jungh.
Alle drei sahen sich schweigend an. Keine wusste eine Antwort auf ihre Fragen, denn für alles gab es Für und Wider, für alles hatten die Götter zwei Seiten geschaffen, sowohl für Schicksal, wie für Leben, wie für Existenz. Doch sollten für sie alle drei gleichzeitig existieren können?“
- „Glaube und Existenz“, Simobo (Übersetzt von Orotal R’eh)
Eine der ältesten Tempelanlagen steht in Simobo und tief in ihrem Innersten, versteckt und beschützt von unzähligen Gängen und Fallen, findet sich die größte aller Bibilohtheken von und über die Jungh die man kennt. Unzählige von alten Schriften und Aufzeichnungen unterschiedlicher Epochen lagern hier, unverstanden, unentschlüsselt, ungenutzt.
Trotzdem hat man dem Ort schon viele Geheimnisse entlocken können. So wurden Aufzeichnungen über die ersten Schritte der Jungh in die neue Welt der Vollkommenheit, wie über den Niedergang von Experimenten und gar über den süßen Rückzug der Götter gefunden. Und all das ergibt ein Bild, welches einfach partout nicht verstanden wird. Hinzu kommt, dass noch andere Aufzeichnungen existieren, die gegenläufige und andere Meinungen zum Ausdruck bringen. Jedoch kann man sagen, dass diese Phase in der Geschichte der Jungh wohl die am besten beschriebene Phase ist und mit etwas Aufwand und Mühe kann man sie vielleicht eines Tages rekonstruieren.
Waren die Jungh alle verrückt, größenwahnsinnig und überheblich? Oder waren sie machtversessene, gottlose Kreaturen der Hölle, die nur den Sinn der eigenen Bereicherung nacheiferten? Was war der Grund für den Beginn der Experimente, was war der Grund für das Streben nach der Vollkommenheit? Im Gebetsbuch von Thiag steht dazu geschrieben:
War es das, was die Jungh suchten, Geborgenheit und Sicherheit? Oder wollten sie nur einen Weg nach Hause finden? Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was die Jungh dachten oder fühlten. Auch hier finden sich wieder unbeschreiblich viele Interpretationen, die alle auf einen gewissen Kontext hin abzielen. Die einen behaupten klar den Drang der Jungh nach einer Heimat zu erkennen, die anderen den Drang nach einem Heimweg und wieder andere nur eine vordergründige Erklärung für ihr Tun um sich und andere damit zu befriedigen.
Wie auch immer, aufhalten kann man sich auch wo anders. Die Jungh begannen vor ungefähr achtzehn Äonen mit dem ersten Experiment im System Lithar an einer Spezies, die heute als die Litharier (Einfallsreicher Name, aber man war wohl zu faul, sich einen besseren auszudenken.) bekannt geworden sind; zudem sind sie alle tot. Ein Umstand, den wir den Jungh zu verdanken haben. Aber dazu später mehr.
Die Zusammensetzung muss auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Der Bau der großen Zitadelle sollte schnellstmöglich abgeschlossen werden, da ansonsten das Individuum zu destruktiver Form neigt. Neuste Erkenntnisse zeigen auf, dass die Transportstruktur eng an das Individuum gekoppelt sein muss, das heißt auch, dass die destruktiven Formen ein destruktives Verhalten der Verbindung bevorzugen. Siehe dazu den Bericht 9D7.
Das Schloss ist bald fertig, nur der Schlüssel fehlt noch, Zeras.“
Dies ist eine der wenigen direkten Botschaften, die man von den Jungh besitzt. (Kleine Anmerkung: Wieso versuchen Wissenschaftler verzweifelt zu beweisen, dass diese Nachricht gefälscht ist, jedoch ignorieren sie in jeder Weise auch nur den leisesten Anklang von Kritik an ihren Überlegungen. Sind Wissenschaftler verrückt?) Sie beinhaltet wohl eine Formel oder eine Lieferliste und daneben Anweisungen zum Bau der Zitadelle, wie man sie auf vielen Planeten, auf denen die Jungh waren, findet. Was es mit der Transportstruktur auf sich hat, weiß man nicht, genauso wenig, wie man die letzte Zeile zuordnen kann. Aber viele vermuten, dass es sich dabei genauso um eine Redewendung handelt, wie es in der heutigen Gesellschaft auch welche gibt.
Was hat all dies jetzt mit dem Streben nach Vollkommenheit zu tun? Wenn man weitere Botschaften, die zu diesem Zeitabschnitt passen, analysiert, so kann man feststellen, dass die Jungh versuchte haben, sich den Gegebenheiten der neuen Welt, in der sie als Götter hineingeboren waren (so steht es ja in den Sagen), anzupassen und die Welt selber sich zugänglich zu machen. So waren die ersten Experimente nicht nur „Tierquälerei“, sondern vor allem der Versuch, die Welt zu verbessern, sie schöner, gerechter zu machen.
Doch die Jungh handelten nicht nur selbstaufopferungsvoll, sondern auch eigennützig. Sie versuchten durch ihre Experimente sich selber immer weiter in der Evolution (wenn man das Wort auf Götter überhaupt in so einem Kontext verwenden darf – vielleicht ist Machtausbau besser?) voranzutreiben, immer weiter an der Spitze stehen zu können und, was wohl der wichtigste Antrieb war, sie hatten Angst vor einer großen Macht, die über sie herfallen könnte. (‚Ah’, denken viele jetzt vielleicht. Große Macht, herfallen – das hört sich ganz nach dem Untergang der Jungh an. Aber dies ist nicht so, sondern die Jungh schieden mit dem guten Gewissen langsam aus dem Universum heraus – näheres dazu aber auch später.)
Das erste Experiment scheiterte nach ungefähr vier Äonen kläglich. Dazu soll ein kurzer Ausschnitt aus dem Gebetsbuch von Thiag betrachtet werden:
Die Beschreibung über den Fall des ersten Experimentes lässt nichts an Dramatik und Brutalität missen. Und auch Gründe werden zahlreiche genannt. Vergleicht man mit anderen Quellen, so kommt man zu folgender Schlussfolgerung: ihr erstes Experiment hat denken gelernt und dieses denken hat sie unvorbereitet vernichtet.
Quellen aus der Zeit belegen zusätzlich, dass der eigentliche Plan der Jungh, die Perfektion ihrer selbst, einen herben Rückschlag erlitten hat. So wird in einem Tempel vom Fall mehrerer Götter gesprochen, die Zwietracht und Hass unter den verbleibenden säten und dem Zusammensturz des Projektes Perfektion! Es sollte nun ein äonenlanger Krieg folgen, doch der blieb überraschenderweise aus (oder von ihm wurde einfach nichts berichtet). Stattdessen spalteten sich drei Gruppierungen heraus, die zeitgleich und wohl nicht ganz unabhängig voneinander verschiedene Experimente begannen. So heißt es in einer Inschrift:
Es wird von dem Bau einer riesigen Zitadelle berichtet, irgendwo im Nirgendwo. Viele Experten vermuten, dass diese Zitadelle an dem Punkt des Erwachens gebaut wurde und dort steht – also auf dem nie gefundenen Planeten, wo die Jungh wie auch immer angekommen sind oder von dem sie stammen. (Manche behaupten, dass mit dem Paradies dieser Planet oder Punkt irgendwo in unserer Galaxie gemeint sein soll. Hatten wir nicht immer schon den Gotteswahn? Alles dreht sich nur um uns. Aber es gibt nur keine Beweise für einen solchen Punkt. Hinzu kommt, dass es nicht einmal Hinweise auf einen „Heimatplaneten“ der Jungh gibt, geschweige denn, sie hatten überhaupt einen und sind nicht durch Raum und Zeit gereist, in irgendwelchen futuristischen Raumblasen und an verschiedenen Stellen aufgetaucht... ja, ja, Dinge soll’s geben!)
Viel realer als der Bau dieser Zitadelle ist auf jeden Fall der Beginn der zweiten Experimenteswelle. Hier gibt es neben vielen direkten und indirekten Berichten auch noch lebende Beweise, deren Eindeutigkeit, so Wissenschaftler aller Art, doch zu genüge bestätigt wurde. (Apropos bestätigt, ich habe mich neulich wieder einmal mit einem dieser Wissenschaftler unterhalten. Dumme Sache, sag ich da nur. Der hat doch aller ernst behauptet, dass es so etwas wie die Realität gar nicht geben könne und wir alle nur Fiktion seien, eine Art Traum. Und sobald der Träumer erwacht, würden wir nicht mehr da sein – und das ganz ohne Beweise.)
Es ist wohl Tatsache, dass die Ranmex und die Malux die abgeschlossenen Experimente der alten Jungh sind. Begannen sie einfach wieder von vorne, nachdem ihr erstes Experiment gescheitert war, ganz nach dem Motto ohne Rücksicht auf Verluste?
Ganz so war es nicht. Quellen bestätigen, dass die Jungh ungefähr eine Äone auf der Suche nicht nur nach den geeigneten Plätzen waren, sondern auch Ausschau nach dem geeigneten Experiment hielten. Verstehen kann man das so, dass sie sich langsam an ihre Umgebung adaptierten und versuchten, die nächsten Experimente somit völlig mit der Welt um sie herum zu verschmelzen, sie also aus ihr selber heraus zu gebären. Man muss hierbei beachten, dass die heutigen Malux und Ranmex nur sehr wenig mit den ursprünglichen experimentellen Kreaturen gemeinsam haben.
Jedenfalls wurden auf den beiden Welten die heute als Asahr und Khallo bekannt sind, wohl die Grundsteine für die beiden Experimente gelegt. Während Asahr, die größte Heimatwelt der Ranmex und wohl auch ihre Geburtsstätte, noch existiert, ist Khallo nur noch eine Aschenwelt, von den Xynco zerstört und verwüstet zurückgelassen und liegt außerhalb jeglicher Zivilisation und stirbt vor sich hin.
Die Experimente wurden innerhalb von acht Äonen zur Vollendung gebracht, ohne erwähnenswerte Zwischenfälle wie es scheint, denn die Jungh haben kaum etwas über den Ablauf und die Entwicklung der Experimente zurückgelassen. Zwar sind verschiedene Nachrichten überliefert, jedoch lässt sich aus ihnen nur wenige Rückschlüsse auf den Entwicklungsstand der Experimente ziehen. Sie sind eher als Evolutionsplan der Jungh zu gebrauchen, welcher sich über die acht Äonen kontinuierlich seiner Vollendung näherte.
Wie es aber scheint schufen die Jungh die neuen Spezies nicht nur als evolutionäres Experiment, sondern sie benötigten die in ihnen gewachsene, besser gesagt gezüchtete Struktur auch als Quelle für ihre eigenen Entwicklungen. So beschreibt eine gespeicherte Nachricht auf Simobo:
Die Experimente sind also nicht nur gottgegebene Spielereien, sondern dienen neben der zu Verfügung gestellten Arbeitskraft auch noch als Strukturen, die für das Sicherungs- und Transportsystem der Jungh benötigt werden. (Anmerkung: Wie immer gibt es auch Leute, die behaupten, dass es sich nicht um herkömmliche Strukturen handelt, sondern dass diese Strukturen eng an das Paradies geknüpft sind und dass die Experimente also Versuche sind, eine Spezies zu kreieren, die im Paradies überleben kann.) Was genau diese Strukturen sind, weiß man nicht. Man hat nur festgestellt, dass zwischen den Experimenten der Jungh immer gewisse Zusammenhänge und Gleichheiten bestehen – die oben genannten gezüchteten Strukturen.
Uff, viel Text und viel Geschwafel eigentlich nur um die Tatsache herauszuarbeiten, dass es einen Zusammenhang zwischen den Experimenten gibt? Ganz so einfach ist das leider nicht, da das Verschwinden der Jungh, also deren Niedergang mit dem Abschluss des zweiten und dritten Experiments verknüpft ist. (Die neusten Erkenntnisse haben gezeigt, dass es ja noch ein gelungenes Experiment der Jungh gibt, die Ekkarion. Sie werden aber üblicherweise schon in den Niedergang eingerechnet, obwohl das eigentliche Verschwinden der Jungh erst mit dem Abschluss des letzten Experimentes stattgefunden hat. Da man aber nicht gegen die landläufige Meinung argumentieren darf, wird das Experiment der Ekkarion im Kapitel Niedergang behandelt.)
Wann sind Experimente abgeschlossen? Natürlich dann, wenn derjenige sein Ziel erreicht hat. Also was war das Ziel der Jungh, denn sie haben ja die Experimente abgeschlossen und sich langsam zurückgezogen.
Die Einleitung der Rückzüge der Götter kommt in vielen der später entwickelten Religionen einem zweiten Fall aus dem Paradies gleich, denn oft folgte Chaos, denn es gab nichts, was sich in das Machtvakuum der Götter so ohne weiteres hat etablieren können.
Aber das beantwortet die Frage nicht. Früher hat man geglaubt, dass nur der Abschluss der eigenen Experimente an der universellen Struktur der Grund dafür gewesen war. Wir schauen uns erst einmal eine Zusammenfassung dieser Zeitperiode an, vielleicht fällt es dann leichter Aussagen über ihren Abschluss zu finden:
Und jetzt folg eine Auflistung der möglichen Gründe für den Rückzug:
Bei manchen Gründen fragt man sich, wieso die Jungh dann ein neues Experiment begannen, oder wieso sie sich zurückzogen, ohne ihre alten Experimente zu vernichten oder umzustrukturieren? Es sind also noch viele ungeklärte Fragen in dieser Hinsicht zu beantworten. Und für die entscheidensten hat man noch nicht einmal einen Ansatz: Was war das Ziel der Junghexperimente? Vielleicht ergibt die Entschlüsselung der großen Bibliothek den entscheidenden Hinweise zu Lösung dieses Rätsels.
Ein interessanter Gedanke den Arkin Zena damals vor den Vertretern der Gründungsgesellschaften vorbrachte, als er für das Bündnis der EVA warb. Kann man diese Frage auf die Jungh ausweiten? Ging also ihre Gesellschaft aufgrund von ihren maroden Vorstellung zugrunde, aufgrund ihres Größenwahn? Vernichteten sie sich selber, von innen heraus? Darf man die Götter überhaupt mit einer unseren Gesellschaften vergleichen?
Ehrlich gesagt halte ich nicht viel von dem Geplapper Toter, gerade dann, wenn sie nicht wissen worüber sie wirklich sprechen. (Patriotisches Gerede ist vielleicht gut um Leute zu überzeugen, nicht jedoch um Theorien daraus abzuleiten.) Und deshalb glaube ich auch nicht, dass sich die Gesellschaft der Jungh selber vertilgt hat, dazu ging der Rückzug zu friedfertig.
Nachdem immer mehr der alten Jungh Siedlungen und den verschiedenen Entwicklungsplätzen der Ranmx und Malux ihrem eigenen Schicksal überlassen wurden (aus unbekannten Gründen, näheres siehe später), begann das wohl letzte Experiment der Jungh. Diesen Fakt verdanken wir den widerborstigen Stacheln unserer Gesellschaft, welche die neue Spezies aus den Fängen der Rebellion gehoben hat, denn ohne sie hätten wir wohl nicht die Möglichkeit gehabt, den Planeten zu erkunden und die überraschende Entdeckung von Junghtempeln zu machen. Das es noch mehr Ekkarionplaneten gibt ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die Inschriften in den großflächigen Tempelanlagen auf dem Planeten auf die Einzigartigkeit der Spezies und des Planeten hinweisen. Des weiteren sind die Umgebungsplaneten unbewohnt, was nicht mit dem alten Prinzip der Junghexperimente übereinstimmt, weitere Kolonien in erster und zweiter Umgebung um die Hauptwelt aufzubauen.
Es gibt jetzt aber zwei verschiedene Interpretationen dieser Einzigartigkeit und der Stellung der Ekkarion in dem Geflecht der Geschichte der Jungh, die sich auch auf den Rückzugsgrund der Jungh auswirken. Da alle beide unbewiesen sind, sollen sie hier kurz gleichberechtigt dargestellt werden.
1. Der krönende Abschluss
Wie der Name schon sagt, behaupten viele, dass die Einzigartigkeit ein Hinweis auf den krönenden Abschluss der Experimente ist, sei es nun durch Verschmelzung der beiden anderen experimentellen Strukturen zu einer einzigen oder durch einen völligen Neuanfang, der die alten Fehler ausmerzt. (Man weiß zwar weder etwas über die Fehler der alten Experimente, noch etwas über die Ziele der Jungh, also kann man so viel argumentieren wie man will, solange man nur nachweisen kann, dass das Experiment mit den Ekkarion später begonnen hat, kann man daraus nicht sagen, dass das Experiment der krönende Abschluss sei.)
2. Der späte Fund
Hier beruft man sich vor allem auf die weite Entfernung des Planeten zu den anderen beiden. In der Tat liegt der Planet, wenn man Hyperraumreisen mit Gildenschiffen voraussetzt, ungefähr einen halben Standard von Asahr und Khallo entfernt. Man kann also behaupten, dass die Jungh, wenn sie noch nicht über so gute Transportmöglichkeiten verfügten wie wir heute, sehr lange gebraucht haben, bis sie den Planeten gefunden hatten, der sich für sie als Experimentesstandort eignete. (Wir wissen jedoch noch immer nicht, wieso die Jungh genau die Planeten ausgewählt haben, die sie haben und keine anderen.) Da die interstellare Kommunikation fast Einhand mit ihrem Transportwesen geht, kam entweder die Nachricht des Rückzuges später oder aber durch den Flug hat sich der „Verfall“ der dort experimentierenden Jungh erst später eingestellt. Denn man kann schon jetzt sagen, dass die Jungh auf diese Planeten länger geblieben sind, ja erst vor kurzem verschwunden sind.
Beide Theorien und Interpretationen sind nichts weiter als gedanklich absurde Spekulationen, wenn nicht reale Beweise für oder wider die eine gefunden werden. Nichtsdestotrotz ist es außergewöhnlich, dass, obwohl die Jungh in der gesamten Galaxie verschwunden sind, sie auf Ekkar noch vor knapp zweitausend Standards aktiv waren. Was für eine Entdeckung! Zumal bis jetzt noch kein verehrendes Machtvakuum aufgetreten ist.
Aber nun weiter im Text. Wir haben die Gründe, wieso die Jungh sich langsam zurückgezogen haben schon angesprochen. Was hat das jedoch mit dem Verschwinden der physischen Formen auf sich? Ist das vielleicht eine Form des Totes der Jungh oder aber eine höhere Entwicklungsstufe? Oder liegt es gar an den Xynoc? Keiner kann genaue Aussagen darüber machen, genauso wenig wie für die Gründe, dass dies so plötzlich aufgetreten ist.
Wer allerdings glaubt, dass die Jungh während dieser Phase nichts getan hätten, der liegt falsch. Überlieferungen zu folge legten sie während ihres Rückzuges in ihr Paradies eine Spur, die jene, welche sich als würdig erweisen würden, zu ihnen in das erschaffene Paradies führen würde:
Zogen sich dir Jungh vielleicht auch aus dem Grund zurück, weil sie ihre physische Existenz verloren und sie somit keinen direkten Einfluss mehr auf ihre Experimente mehr hatten?
Spekulationen kann man viele bringen, aber wir beschäftigen uns lieber einmal mit Tatsachen. Der Rückzug der Jungh hinterließ bei den Experimenten Malux und Ranmex ein enormes Machtvakuum. Wer sollte sie jetzt führen? Was sollten sie als nächstes tun? An wen sollten sie sich wenden, wenn sie Fragen hatten, Probleme?
(Eine etwas größere Anmerkung: Als ich Nachforschungen über dieses Thema anstellte kam ich mit einem Ranmex ins Gespräch, der mir folgende Frage stellte, welche ich auch hier abdrucken möchte: Kannten die Experimente überhaupt vorher das Wort Problem? Kannten sie Fragen und wussten sie überhaupt was führen ist? Konnten sie schon selbstständig denken, so wie wir es definieren, so wie sie und wir es heute tun?
Eine Frage, die auch für das Verschwinden der Jungh vielleicht von großer Bedeutung sein könnte. Was ist, wenn die Experimente die Jungh vertrieben haben und nicht die Jungh die Experimente verlassen haben, sie es aber so erlebt haben. Schon einmal in der Geschichte der Jungh haben die Experimente selber ihren eigenen Untergang eingeleitet, hier könnte es komplexer und schleichender gewesen sein. Aber auch das sind wieder nur Spekulationen.)
Um dieses Vakuum der verschwundenen Götter zu füllen bedurfte es bei allen Malux- und Ranmexgesellschaften einen großen Krieg, der in ihrer Geschichtsschreibung meist ganz am Anfang steht und überall anders verlaufen ist. Es entwickelten sich daraufhin die verschiedenen Strukturen der Gesellschaften heraus und alles nahm seinen gewohnten Lauf der Geschichte bis heute. Hierbei sei noch angemerkt, dass in vielen heutigen Gesellschaften immer noch die Jungh und ihre Tempel als heilig angesehen werden. Viele verehren sie noch und streben nach einem Weg ihnen in das Paradies zu folgen. Gerade bei den Ekkarion sind diese Eigenschaften höchst ausgeprägt.
Aber was passierte mit den Jungh, das war ja die eigentliche Frage, nachdem sie die Planeten verlassen hatten? Es gibt genau zwei Aufzeichnungen, die exakt zu dieser Frage zu passen scheinen. Sie waren wohl Arten von Funksprüchen zu anderen Jungh.
Was hat es mit diesen Texten auf sich? Sind sie der Schlüssel für das Verständnisses, was nach dem Abflug der Jungh von ihren Experimentierplaneten passiert ist?
Jedenfalls wurde die Präsenz der physischen Jungh urplötzlich aufgehoben. Urplötzlich sei dabei nicht als ein Pik zu verstehen, sondern eher als ein sehr kurzes Zeitintervall. Schätzt man den Anfang aller Experimentenkriege ungefähr ab, so zog sich der Rückzug der Jungh von ihrer zweiten Experimenteswelle in weniger als einer halben Äone ab. (Man beachte, dass es immer noch physische Jungh gegeben haben muss, vor allem, weil laut Aufzeichnungen die physischen Jungh bei den Ekkarion erst vor kurzem verschwunden sind.)
Wenn man weiteren Überlieferungen glauben darf, so datiert sich die erste Jungherscheinung auf eine gute Äone nach dem durchschnittlichem Kriegsende der Malux und Ranmex. Ihr Auftreten wird in den meisten Kulturen als Wunder und Wegweiser für die Zukunft gesehen. Ihr Erscheinen fand relativ häufig statt und verlief meist friedlich. So kann man in jüngeren Texten vieler Kulturen eine engelsgleiche Stellung der Erscheinungen finden.
Viele solcher Textstellen finden sich in den neuen Abschnitten der Glaubenstexten und in überlieferten Schriften. Betrachtet man die Frequenz solcher Textstellen, so stellt man fest, dass sie über die Äonen immer seltener geworden sind. Meistens werden die Erscheinungen auch nicht mehr so klar gesehen und beschrieben. So wird zum Beispiel über Jermers Erscheinung klare detaillierte Aussagen über das Aussehen, die Bewegungen, ja sogar die Sprache gemacht – es wird auch deutlich über einen alten Gott gesprochen. Später fehlen solche Beschreibungen fast gänzlich. Und auch heute können sich die Leute nur dank moderner Technik überhaupt soweit erinnern, dass man sich ein Bild von dem gesehenen machen kann. (Hust, bei dem Wort erinnern wird mir in diesem Zusammenhang fast übel. Sie pfuschen mit irgendwelchen Gerätschaften in deinem Geist und Erinnerungen rum, holen längst vergangene Sachen zum Vorschein, pumpen dich mit Drogen voll und treiben sonstige Scherze mit dir, nur damit du dich „erinnern“ kannst; kurzum, sie pressen die letzten gespeicherten Daten geradezu aus dir heraus.)
Die letzte wirklich dokumentierte Erscheinung beläuft sich auf ungefähr vor sieben Äone, danach wurde offiziell keine Jungherscheinung mehr gesehen. Das offiziell bedeutet hier, dass sich zwar mit Technik noch so einiges nachweisen lässt, jedoch keiner sicher sein kann, dass es auch wirklich stimmt.
Im Abschnitt Physiologie – Psionische Form habe ich erwähnt, dass sich nur wenige damit rühmen können, in dieser Äone Jungh- Geister gesehen zu haben. Vielleicht sollte ich es an dieser Stelle relativieren. Es ging dabei eher um den wissenschaftlichen Nachweis, dass ein Jungh- Geist am Werk war, was auch immer er von der Person wollte. Im eigentlichen Sinn des Sehens kann aber in der Beziehung seit sieben Äonen nicht mehr sprechen. Die Beschreibungen der Jungh- Geister kommen von generierten Gedächtnisfilterungen und länglichen Prozeduren um die gewünschten Abschnitte zu rekonstruieren. Was genau derjenige also gesehen hat, weiß keiner genau, nur seine Struktur kann man aufgrund der Technik filtern. Das beinhaltet auch das „offiziell“ bei den Jungherscheinungen. Ohne diese Prozeduren sind Jungh somit eigentlich vollständig ausgestorben oder besser gesagt, verschwunden.
Auch hier kann man nur Vermutungen über den Grund der immer schwächer werdenden Jungherscheinungen anstellen. So denken zum Beispiel manche Experten, dass der Nachklang, welche diese göttlichen Wesen in unserem Raum hinterlassen haben, immer schwächer werden – sie also bald komplett verschwunden sind. Ob das richtig ist, weiß keiner.
Am Schluss dieses Kapitels will ich eine kurze Rekapitulation anschließen. Es wurden hier viele verschiedene Themen diskutiert und angesprochen, sodass man leicht den Überblick hat verlieren können.
existieren.
Mit dem letzten Abschnitt über den Untergang der Jungh ist die ganze bekannte Geschichte der Götter abgehandelt. Im Grunde könnte man sich jetzt auf den Standpunkt stellen, das man alles weiß und auf weitere Forschungsergebnisse, gerade in der Textentschlüsselung, warten muss, um weiter fortzufahren. Wer also nur an der Geschichte der Jungh interessiert war, der kann hier getrost aufhören zu lesen, wer aber noch in ein paar Geheimnisse und wissenschaftlichen Weisheiten eingehweit werden will, dem werden die nächsten Kapitel zusagen.
Alles was jetzt folgt sind nur Theorien und, nennen wir es wie die Überschrift schon sarkastisch sagt, Weisheiten, die sich irgendwelche Leute (um nicht zu sagen Spinner) einmal ausgedacht haben, um sich einen Namen zu machen.
Na ja, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Man muss beim Lesen der nächsten Kapitel vor allem beachten, dass es sich bei dem Beschriebenen vor allem um theoretische Merkmale und Wesenheiten handelt, die mehr oder minder unbewiesen sind, also spekulativ aus dem vorhandenen Wissen abgeleitet wurden. Sie geben jedoch einen guten Einblick in die aktuelle Sichtweise, die man über die Jungh hat. Zudem zeigen sie die verbreitetsten Theorien auf und geben reichlich Diskussionsstoff, mit dem man sich Nächte um die Ohren hauen kann.
Alle hier abgedruckten Theorien haben meist einen sehr fundierten Hintergrund, das heißt, es gibt Fakten, die stark dafür sprechen. Jedoch findet sich zu allen auch welche, die leider genau das Gegenteil behaupten und gerade das macht die Theorien zu spinnerhaften Weisheiten, denn sie sind dann ähnlich einer naturwissenschaftlichen Theorie, von der man weiß, dass sie nur die halbe Wahrheit beschreibt, man sie aber trotzdem verwendet, weil einem einfach keine bessere einfällt.
Nichtsdestotrotz sind sie wichtige Bausteine in der Forschung, denn sie prägen neben unserem Bild auch unsere Art der Suche und unser Augenmerk, also prägen sie uns und damit auch die Sachen, die wir finden wollen und die wir nicht finden wollen. Sie können also die Geschichte verfälschen, wenn man sich nicht mit ihnen auseinandersetzt. Deshalb gibt es hier einen schönen, kleinen Überblick über die gängigsten Merkmale der Jungh und ihrer Gesellschaft.
Herrschern gleich abgebildet, hoch thronend, überragend und streng blickend, das sind die häufigsten bildlichen Eigenschaften, mit denen die Abbildungen der Kiraly charakterisiert werden können. Hockend, gleich einem Tier, das zum Sprung auf eine Beute ansetzt, blutrünstigen Hintergründen fast gleichgesetzt schimmern die Vitez auf vielen der Abbildungen durch. Was sind die Unterschiede dieser beiden Zeichnungen? Gehören sie überhaupt zu der gleichen Rasse? Sind sie gleichgesinnte oder vermischen sich in ihnen Wahrheit, Geschichte, Einbildung, Ehrfurcht und Angst zu einem großen Gewirr, das zu entschlüsseln uns für immer ein Rätsel aufgeben wird?
Willkommen in der Welt der Spekulationen und Theorien. Es gibt mehrere wenigstens plausibel klingende Theorien, welche versuchen, dieses Gewirr von Fragen zu lösen. Wir wollen uns hier mit der geläufigsten beschäftigen, vor allem, weil es zu ihr bisher die meisten Belege gibt. (Wohlgemerkt gibt es leider auch fast genauso viele Widerlege.)
Betrachtet man neben die Abbildungen auch die Art der Anordnung in vielen Jungh- Tempeln, so werden die Kiraly meist tiefer im Tempel abgebildet, oder ihre riesigen Stauten thronen auf hoch erhoben, bewacht von vielen kleinen Vitez. Sind also die Kiraly die eigentlichen Götter? Waren sie die Herrscher der Jungh?
Man könnte es auf den ersten Blick vermuten. Leider ist die Welt nicht ganz so einfach, wie sie auf den ersten Blick aussieht. So weißt zum Beispiel eine Inschrift auf Simobo extra darauf hin, dass allen Göttern der gleiche Respekt zollt, sonst wird es einem schlecht ergehen. (Der Autor führt dieses schlecht ergehen an einem sehr unschönen Beispiel aus; er war auf jeden Fall ein sehr guter Schriftstellen, denn man kann sich schön bildlich vorstellen, was einem passiert, sollte man seinen Anweisungen nicht folgen – und das will keiner!)
Damit werden eigentlich schon viele Theorien aus der Angel gehoben, denn sie fußen meist auf einer zweigliedrigen Gesellschaft der Jungh mit einem klaren hierarchischen Hintergrund – Herrscher und Diener.
Die landläufigste Theorie geht von einem ganz anderen Standpunkt aus. So gibt es eigentlich keine zwei verschiedenen Wesen, sondern nur zwei verschiedene Ausprägungen des gleichen Gottes. Eine Art „zwei- Seiten- einer- Medaille-“ Theorie, in der jeder Gott mindestens (Hust, Wissenschaft!) zwei Seiten seiner Persönlichkeit aufweisen kann; eine einem Herrscher gleich und eine, einem Krieger gleich. So stellen die Vitez- Abbildungen meist Kampfhandlungen und ähnliche kriegerische Szenen dar, wohingegen Kiraly eher auf den herrschenden und verwaltenden Bildern zu finden sind. (Man beachte die Wörter meist und eher.)
Dergleichen jedoch nicht genug, denn die Fragerei geht weiter. Gab es wirklich zwei Seiten? Konnten sie sich also transformieren, ähnlich den Zerg, nur schneller und effektiver? Gab es eine Art wahre Gestalt und ist diese mit den Geistern und damit den Kiraly gleichzusetzen?
Gab es eine wahre Gestalt? Gibt es die eine Wahrheit? Nein, weder existiert das eine, noch das andere. So ähnlich muss man sich das auch bei den Jungh vorstellen (so Theorie). Es waren wirklich zwei Seiten einer Medaille, so wie wenn man einen Gegenstand von zwei Seiten angeschaut hat, so konnte man auch die Jungh von zwei Seiten anschauen und sah zwei vollkommen unterschiedliche Wesensausprägungen, den Herrscher und den Krieger.
Der Blickwinkel hing dabei von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Persönliche Einstellung, Art der Begegnung, Ziele des Jungh, Alter, Geschlecht, Hintergrund, Umgebung, Handlung des Jungh und des Begegneten und vieles mehr.
Aber wieso hat denn niemand gemerkt, dass sie zwei unterschiedliche Gestalten gesehen haben? War der Frager schon einmal in einem Tempel? Hat er schon einmal die geballte Macht eines solchen heiligen Ortes gespürt? Man denkt an nichts, man staunt nur, man fürchtet sich, man zollt Respekt und man zweifelt nie. Obwohl die Präsenz der Jungh nicht wirklich real ist, so schimmert sie dennoch bis zu uns hindurch. Es gab damals keine Zweifel an dem, was man gesehen hat, es gab damals keine ungleichen Geschichten und keine Zwietracht unter den Spilmalrith, zumal die Freiheit des Geistes, wie sie heute gepflegt wird, damals noch nicht ausgeprägt war. Deshalb findet man auch in den Tempeln so unterschiedliche Zeichnungen und Ausprägungen, man sieht die Kiraly meist herrschend und die Vitez eher kämpfend, deshalb gibt es zwei Ausprägungen, zwei Seiten (oder gar noch mehr, wie die eigentlich Theorie behauptet) des selben Gottes.
Zusammenfassend kann man also die Kiraly und die Vitez zu einem einzigen Wesen, einem Jungh, verschmelzen. Sie sind nur unterschiedliche Blickwinkel. Ob die Jung Geister auch solche zwei Wesenausprägungen besitzen kann man nicht sagen, da über die einfach zu wenige Daten existieren. Aber führt man die Theorie fort, so müssten auch im psionischen Raum diese Wesensausprägungen zu erkennen sein. Vielleicht, wenn die Zeit nicht zu schnell gegen uns arbeitet, könnte man dies beweisen. Man benötigt halt Zeit und vor allem Geduld und starke Nerven.
Wieso verschwanden die Jungh eines Tages von der Bildfläche? Sie waren doch Göttern gleich, unsterblich, wenn man den Sagen glauben schenken darf, allmächtig, wenn man den Beschreibungen in die Realität folgt – sie waren die perfekte Rasse und trotzdem verschwanden sie, ohne Vorwarnung, ohne ein sichtlich äußeres Zeichen. Starben sie? Gaben sie sich einer noch höheren Macht geschlagen?
Das Verschwinden der Jungh bleibt weiterhin das mysteriöseste Kapitel in ihrer Geschichte und viele Historiker und Wissenschaftler tun sich schwer einheitliche Erklärungen zu diesem Thema zu finden; alle ziehen sie an unterschiedlichen Stellen. (Wohl um Vorteile für sich und ihre Firma zu bekommen. Ruhm und Macht, das ist es, was die meisten von ihnen anstreben. Nur noch wenige gibt es, die aus Neugierde und Wissensdurst forschen. Schade eigentlich, denn das waren die eigentlichen Pioniere, egal in welchem Gebiet.) Doch schimmern in immer mehr Theorien die gleichen Grundessenzen durch, welche hier ein wenig diskutiert werden sollen. Dabei geht es weniger um fundierte Beweisverfahren, als um das geglaubte Wissen und Verständnis (Man beachte das Wort geglaubt.).
Die meisten Theorien gehen von der Existenz sogenannter Jungh- Eier aus. Zu Beginn des Buches habe ich schon mal erwähnt, dass ein solches Ei (angeblich) gefunden worden sei. Viele Theoretiker haben diesen Faden aufgenommen und weiter gespannt, verknotet mit halb entzifferten Texten und einer großen Portion Optimismus damit vieles des mystischen Unerklärtem zu erklären, kamen sie zu dem Schluss, dass die Jungh Eier besaßen, welche essenziell für ihr Leben und ihren Fortbestand war. So wird davon ausgegangen, das die Jungh eine multipersonelle Struktur besaßen, welche mindestens vier oder fünf Existenzen bedingt. (Tolles Wort: multipersonelle Struktur. Und was soll ich mir genau darunter vorstellen? Diejenigen, die ich darüber ausgequetscht habe, konnten mir kaum mehr sagen...) Die Auswirkungen dieser Struktur lässt sich ähnlich einem Rettungsboot beschreiben, das man betritt um eine neues, sicheres Boot zu betreten, wenn das andere am Sinken ist; vereinfacht und für dumme Leute ausgedrückt (beziehungsweise für alle, die praktischer Denken als die meisten der Jungh-Forscher): Sie hatten mehrere Leben. Die Frage ist nun, hatten sie dadurch auch mehrere Persönlichkeiten? Oder hatten sie gar mehrere Leben parallel? Konnten sie sozusagen zwischen dem Leben hier und dort wechseln wie sie wollten oder lebten sie es gar gleichzeitig? Und wie sieht diese Rettungsleine aus? War sie dauerhaft? Wie wurde sie gehalten? Und vor allem, wie konnten die Jungh dann aussterben oder warum sind sie verschwunden, wenn sie dadurch so gut wie unsterblich waren?
Da man auf diese Fragen keine plausible Antwort gefunden hat führte man die Theorie weiter fort und verknüpfte sie mit den Jungh- Geistern. So stellen diese eine sogenannte Übergangsform, manchmal auch als eine höhere Form der Existenz bezeichnet. Starb ein Jungh, so konnte sein Geist, also diese hohe Form der Existenz (Was auch immer das sein sollte? War es real, psionisch, imaginär oder einfach nur anders?), einen seiner verbleibenden Ankerpunkte aufsuchen und sozusagen eine weitere Chance bekommen, sein Leben in diesem Teil des Universums fortzusetzen. Diese Ankerpunkte bezeichnen wir als Jungh- Eier und wir haben somit wohl einem Jungh mit dem Wegnehmen seines Eies ein weiteres qualvolles Leben in der jetzigen Welt erspart; es ist ja auch in unseren Laboren besser aufgehoben wie in einem komischen Tempel.
Der Punkt dieser Theorie ist also, dass die Jungh- Geister, die wir, wenn überhaupt noch, sehen oder gesehen haben, nichts als der Nachklang eines lebenden Jungh ist – seine höhere Form sozusagen, die auf der Suche ist nach einem Ankerpunkt in dieser, unserer Welt. Wenn sie ihn nicht finden, so verschwinden sie mit der Zeit, lösen sich auf in der Zeit, verlieren ihre hiesige Existenz und steigen in den Himmel um dort ihren eigentlichen göttlichen Platz einzunehmen, denn hier haben sie das getan, was ihnen bestimmt war, was sie wollten. Nun müssen die Sterblichen ihnen folgen, wenn sie die Hinweise, die sie gelegt haben zu deuten wissen und alles befolgen, was die Religionen so sagen.
Viel Geplapper ohne Sinn und Verstand. Aber ist etwas wahres an der aufgestellten Theorie? Kann man die Jungh- Geister als eine höhere Form der Existenz ansehen? Kann man glauben, dass die Jungh Eier hatten, mit denen sie ihre höhere Form an unser Universum gekoppelt haben? Und ist das Verschwinden der Jungh dann mit dem „Verbraucht sein“ der Eier zu erklären? Aber wieso sind die Eier verschwunden? Krieg, Unstimmigkeiten, eine Geschlechtskrankheit oder einfach das Beenden der Mission der Jungh und ein willentlicher Rückzug in ihre eigentliche Welt der höheren Existenz?
Jeder muss sich selber diese Fragen stellen und beantworten, nach seinem besten Gewissen und Glauben, denn um mehr darüber sagen zu können, um ein tieferes Verständnis über die Jungh aufzubringen, benötigt es noch viele Äonen des Studiums und des Entschlüsselns von Texten, Tempeln und sonstigen Aufzeichnungen.
Es ist schon verblüffend, wenn nicht gleich erschrecken, wie sich unsere Gesellschaft in den letzten paar tausend Standards verändert hat. Von einer dunklen Steinzeit zu einer hellen Technikgläubigkeit, in der die Maschinen uns täglich die Arbeit abnehmen und selbst die Herrschaft über sich aneignen wollen. Ist es das, was Arkin Zena angestrebt hat? Die vollkommenen Technologisierung, eine hybride Verschmelzung von Mensch und Maschine zu einem einzigen wahren Wesen? Ist das der einzige Weg zu überleben?
Betrachtet man die Jungh und ihre Tempelanlagen, so stellt man ein ausgewogenes Gleichgewicht von hypermoderner Technologie unbekannter Funktionsweise und uralten verfallenen Schriftrollen, eingelagert in hyperreinen Räumen, umschlossen von handgemeißelten Steinen, fest. Geht man ehrfürchtig die hohen Gänge und Hallen entlang, sieht man Wandschriften, mühsam von Hand gemalt, neben schnell hingestellten Konsolen, aus Material, das uns vollkommen unbekannt ist. Ist das die eigentliche Verschmelzung, die uns Akrin Zena vorgeschlagen hat, oder widerspricht das seinem Traum einer voll technologisierten Gesellschaft?
Wie also sah das Leben eines Jungh in dieser Falle von Fortschritt und Altertum aus? War er ständig zerrissen, ein zweigespaltenes Wesen? Ein Technokrat und ein Antiker? Wie sah das Leben der Jungh in seiner eigenen Gesellschaft aus? Lebten sie wie Götter? Arbeiteten sie oder ließen sie arbeiten?
Fragen, Fragen und noch mehr Fragen. Beantworten können wir aus heutiger Sicht nur die wenigsten. Denn wie sollen wir eine Gesellschaft rekonstruieren, von der wir nicht mal wissen wie ihre winzigsten Glieder aussahen, dachten und funktionierten?
Wenn jetzt jemand denkt, das Kapitel umsonst gelesen zu haben, der hat mich enttäuscht. Denn es ging hier nicht um einen Erklärungsversuch, sondern eher um eine Tatsachenauflistung, einen Einblick in die aktuellen Sichtweisen über die Jungh als Gesellschaft. Und wie man sieht, ist dies eines der größten Fragezeichen in der Forschung über die Jungh. Also, denkt kritisch über weitere gelesene Folgerungen nach, vor allem, wenn sie sich auf die Gesellschaftsstruktur der Jungh beziehen.
Was macht die Entschlüsselung der gefundenen Texte so mühsam? Wieso können selbst nicht die schnellsten Computer, besten Linguisten und die begnadeten Historiker die Geheimnisse der Sprache der Jungh knacken, ihren Inhalt extrahieren und so uns die Wesenheit des Gottes verständlich machen? Was ist das Geheimnis hinter den Aufzeichnungen in den Tempeln?
Wenn man die letzte Frage beantworten könnte, hätte man schon so gut wie einen Schlüssel in der Hand um die Sprache der Jungh zu verstehen und zu decodieren, aber leider gibt es bis jetzt nur unbewiesene Theorien über den eigentlichen Sinn der Junghtexte. Hier soll die erfolgversprechendste vorgestellt werden. (Uff, wieder eine Theorie, die irgendwann widerlegt wird, oder? Wieso sollte man sie überhaupt kenne, wenn doch eh keiner wirklich weiß, ob sie richtig ist? Vielleicht um sich ein Bild über die Situation machen zu können?)
Vielleicht kennt der ein oder andere das Gefühl, das auftritt, wenn man lange genug über einem schwierigen Problem gegrübelt hat, sich Gedanken, Notizen und unendlich viel Kaffee (Kaffee ist eine wachhaltende Droge, falls manche den alten Begriff nicht kennen sollten. Unter Wissenschaftlern sehr häufig eingesetzt.) gemacht hat und dann feststellt, dass es einfach nicht weiter geht. Man legt sich hin, schläft eine Runde drüber, steht auf und setzt zum Essen hin und dann, mit einem Mal fällt es einem wie Schuppen von den Augen – Erkenntnis nennt man diesen Prozess. Man hastet zu seinen Unterlagen, knüllt all die sinnlosen Notizen zusammen und starrt auf das Problem im Wissen, es jetzt geknackt zu haben. Was läuft dabei innerlich in einem ab? Was geht dabei in einem vor? Was für Strukturen und Prozesse verknüpfen sich ineinander um Erkenntnis zu erlangen?
Was haben diese Fragen denn mit dem eigentlichen Kapitel zu tun? Nun, der Erkenntnisprozess, welcher bei der Entschlüsselung der Sprache der Jungh auftritt, ist stümperhaft ausgedrückt, der selbe. (In Wirklichkeit ist er ein wenig komplexer, aber wer will das schon so genau wissen! Es geht ja ums Prinzip!)
Was bedeutet dieses Wirrwarr von Erkenntnis und Prozess? Glaubt man der Theorie, so sind die Aufzeichnungen und die Sprache der Jungh einer erkenntnisorientierten Kodierung unterzogen, das heißt für Doofe ausgedrückt (Wie mich zum Beispiel, denn mit dem Begriff erkenntnisorientierte Kodierung kann ich immer noch nichts anfangen; Wissenschaftler halt.), nur diejenigen, die würdig sind, haben sich das Recht erworben, den Schlüssel intuitiv zu verstehen und können entziffern, was geschrieben steht.
Aha, hört sich spannend an, aber wie soll das funktionieren? Betrachtet man das Umfeld, in dem sich die Schriften befinden, so stellt man eine sehr ausgewogenen räumliche Geometrie fest, welche den Blick des Betrachters nur auf die Dinge lenkt, die er sehen will. Ist also die Raumgeometrie der Schlüssel? Muss man „nur“ die Umgebung, Lichtverhältnisse, Luftfeuchtigkeit, räumliche Störungen und noch vieles mehr berücksichtigen, um zu verstehen, was die Jungh uns sagen wollen. (Dieses „nur“ sollte jetzt schon beunruhigend klingen.)
Wenn es doch so einfach wäre, sagt uns die Theorie, denn selbst die zeitlichen Aspekte müssen in den Schlüssel der Sprache der Jungh mit eingehen. So spielen nicht nur die realen Strukturen und ihre Änderung eine Rolle, sondern auch die psionische und imaginäre Ankopplung des Lesers an diese Umgebung. (Wieder für Leute wie mich ausgedrückt: seine Wünsche, Ziele, Perspektiven, Träume, Zukunft, Vergangenheit,...) Wer zu verstehen versucht, ohne verstehen zu wollen, hat somit nie die Chance zu verstehen. (Es wird immer fadenscheiniger.)
Reduziert man die Theorie auf ihren Kern und macht ihn verständlicher, so will sie uns eigentlich nur sagen, dass der Schlüssel für das Verständnis der Jungh in einem selber liegt. Die Sprache selber wählt nach verschiedenen Gesichtspunkten aus, wem sie vertraut und wem nicht, wem sie also ihr Geheimnis preisgibt und wer für immer im Dunklen tappen muss. Sie ist wie ein lebendiges Wesen von ungeheuerlichen Macht, dass denken und handeln kann, uns täuschen und in die Irre führen will, wenn es für sich einen Vorteil sieht.
Hört sich alles sehr abenteuerlich an. Kommt man aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, so kann mein eine hohe Aktivität im psionischen Raum ausmachen, wenn man versucht, die Schriften der Jungh zu entziffern. Auch verschiebt sich die imaginäre Raumgeometrie, wenn ein Betrachter in die Aufzeichnungsräume kommt. Betrachtet man dies als gegeben, so kann man davon ausgehen, dass die Jungh ein sehr ausgeklügeltes Sicherungssystem für ihre Daten hatten, nämlich eines, in dem die Daten selber entscheiden, wem sie sich preisgeben und wem nicht.
Versuche in Richtung der Manipulation der Räume haben zudem gezeigt, dass die Aufzeichnungen sich selber umschreiben können und somit eine andere, kontextabhängige Bedeutung erhielten.
Der Schlüssel für die Sprache der Jungh muss, so Theorie, also nicht durch ausprobieren gesucht werden, sondern muss durch einen Erkenntnisprozess gewonnen und behalten werden und bekommt nur in seinem ureigentlichem Sinn, nämlich der Erkenntnis der Sprache, einen Ausdruck. (Wow, schön ausgedrückt als Abschlusswort. Ob das überhaupt jemand versteht? Verstehe ich es selbst? Eigentlich schon, es sei denn, die Sprache hat hier ihr eigenes Wesen gefunden und rebelliert jetzt gegen mich und entzieht sich meinem eigenen Erkenntnisprozess. Vielleicht sollte ich etwas an der Theorie drehen und dann ergibt das alles wieder Sinn oder ich sollte einfach auf eine weitere Erkenntnis warten, dann versteh ich es auch wieder.)
Berühmt und bekannt, wenn auch meist nicht so beachtet sind die Experimente der Jungh. An ihnen zerbrechen sich immer noch Theoretiker die Köpfe, denn wozu brauchten die Jungh solche Gestalten? Wozu haben sie ihre Experimente gemacht, was für einen Sinn sahen sie hinter einem gelungenen Experiment, was war ein gescheitertes? Was waren ihre Ziele? Was waren ihre Experimente?
Hatten sie überhaupt Ziele? Betrachtet man viele Religionen, so war die Erschaffung denkender Strukturen, auch Lebewesen genannt, meist ein schöpferischer Akt ohne einen eigentlichen Sinn, eine Art göttliche Laune, geboren aus dem Gefühl, das ohne dieses Leben, die Welt karg, leer und ohne die einzig wahren Geschöpfe keine vollkommene sei. (Diesen Akt der Selbstverherrlichung sollte sich jeder auf der Zunge zergehen lassen.) Ist also der schöpferische Akt ein reiner Selbstbeweis an die Großzügigkeit und Genialität ihrer Schöpfer selbst, an die Jungh?
Dies ist eine einfache, präzise und nicht zu verachtende Erklärung, auch wenn sie jedem wissenschaftlichen und eigentlich erklärendem widerspricht, aber wer daran glauben will, der muss jetzt nicht weiter lesen, denn im folgenden beschäftigt uns die Frage nach dem Sinn und Zweck der Spilmalrith.
Analysiert man die übersetzten Schriften, aber vor allem die paar wenigen Nachrichten über das Thema der Experimente, so werden immer wieder zwei Begriffe erwähnt, die Transportstruktur und die Sicherungsstruktur. Die Frage ist jetzt nicht nur, was diese Strukturen bedeuten, sondern ob überhaupt ihre Übersetzung richtig ist, denn ihnen wurde im Zuge der Äonen der Forschung verschiedene Bedeutungen und somit auch sinneswandelnde Begrifflichkeiten zugeschrieben. So hat man etwa diese Worte auch mit Vereinigungs- und Trennmechanismus übersetzt, mit Körper und Geist, mit (Seelen-)Wanderung und Tod und mit vielen, vielen mehr. Selbst heute existieren viele dieser Begrifflichkeiten parallel, denn ein eindeutiger Kontext konnte noch nicht wirklich gefunden werden.
Wir könnten jetzt also anfangen über die Worte und ihre Bedeutung zu philosophieren, aber das überlassen wir lieber Leuten, die sonst nichts besseres zu tun haben und wenden uns den realen Aspekten der Experimente zu. (Aufgepasst: reale Aspekte bedeutet nicht, dass das was folgt wahr sein muss. Wie oben erwähnt ist dies auch nur eine mehr oder wenige fundierte Theorie.)
Aus frühen Versuchen mit den Spilmalrith weiß man viel über ihren genetischen und entwicklungstechnischen Aufbau und fast ebenso viel über ihre Kopplung an die Raumstrukturen. (Es mag den ein oder anderen etwas pikieren, dass das Wort Versuch benutzt wird. Aber wenn man sich die frühere Forschung an den Spilmalrith anschaut, so kamen diese meist Tierversuchen, als lebenswürdigen Experimenten gleich.) Es ist nicht zu leugnen, dass ihre Strukturen außergewöhnlich sind und einen hohen Grad an Komplexität, um nicht zu sagen, einen bisher unentschlüsselten, aufweisen. Die Jungh haben in sie echte Anstrengungen setzten müssen, wenn man nach unserem heutigen Stand der Technik ausgeht.
Soviel zu dem Hintergrund der Theorie. Die Theorie geht von dem überlegten Ableben der Jungh aus, das heißt, dass sie ihres eigenen Schicksals bewusst waren. (Alleine der Punkt ist schon sehr schwammig.) Versuchten sie also etwas von sich in der realen, lebenden Welt zurück zu lassen? Nicht ganz, denn viele Wissenschaftler vermuten, dass die Spilmalrith als eine Art „Geister“ geschaffen wurden, Wesen, welche die Jungh in ihren Wesenssprung herüber gleiten lassen sollten. (Der Begriff Wesenssprung könnte man aus unserer Sichtweise auch mit dem Tod beschreiben, aber das wollten die lieben Wissenschaftler nicht.)
Die Theorie des Wesensprunges besagt, dass die Spilmalrith sowohl als Bindung, wie als Gefäß für die Jungh dienten und dienen sollen. Der Begriff Gefäß kann man mit der Sicherungsstruktur (also dem Sichern, Behalten, Bewahren) und die Bindung mit der Transportstruktur (also dem Festhalten, Transportieren an einen Ort) übersetzen. Der Grund der Dreiheit erklärt sich aus den drei unterschiedlichen Existenzen der Jungh, einmal als Kiraly, dann als Vitez und auch als Ei. Für alle drei wurden unterschiedliche, aber gleichmächtige Gefäße und Bindungsstrukturen aufgebaut. (Super! Drei gleich mächtige Gefäße um die Jungh in ihr Paradies zu führen.) Die Theorie weißt zudem den einzelnen Spilmalrith jeweils eine dieser Gruppierungen zu. So sind sich viele Wissenschaftler einig, dass den Ranmex die Vitez, den Malux die Kiraly und den Ekkarion die Eier zugewiesen wurden. (Und was ist mit mir? Ich meine, ich will auch ein Gefäß sein. Kann ich nicht das Gefäß für die Gefäße sein, oder so was?)
Sie erklärt auch, wieso die Ekkarion die wohl am längsten unerwachte Spezies war, denn zuerst mussten die beiden realen Bindungen (die Vitez und die Kiraly) ihren Platz aufgeben, bevor die Jungh einen endgültigen Wesenssprung mit dem Verschwinden ihrer Unsterblichkeitsstruktur passierten.
Was aber verstehen die Wissenschaftler dieser Theorie unter einem Wesenssprung. (Tod kann ja kaum sein, denn das wäre lebewesenstechnisch gesehen ein Schwachsinn.) Sie sehen die jetzige Form der Spilmalrith nur als Zwischenform an. In ihr „Leben“ die Jungh weiter (Auch Leben darf man in diesem Zusammenhang nicht sagen, hat mir ein Wissenschaftler gesagt, aber einen besseren, allgemein verständlichen Ausdruck konnte er mir nicht nennen.) und werden irgendwann wieder als neue, vereinigte Wesen, in denen alle drei Strukturen vereinigt sind, wieder hervortreten. Dazu müssen sich die Spilmalrith nur untereinander „einigen“ (Schon wieder ein Wort, zu dem mir keiner ein besseres nennen konnte.) um den Wesenssprung zu vervollständigen. Wieso die Jungh das nicht selber machen konnten, bleibt die Theorie schuldig. Aber es stehen noch zig Anschlusstheorien zur Verfügung, die das erklären wollen.
(Ich muss zu diesem Abschnitt sagen, dass ich lange überlegt habe, ob ich ihn überhaupt in das Buch mit aufnehme, da diese Theorie die unbegründetste von allen abgedruckten ist. Aber auf meiner Weg durch die Geschichte der Jungh haben mir immer wieder Leute genau diese Frage gestellt: Warum experimentierten die Jungh? Was waren ihre Ziele? Und bei meinen Nachforschungen bin ich auf die verrücktesten Erklärungen gestoßen, nur diese eine hier ist einigermaßen begründet und kann anhand der Veränderungen der Spilmalrith über die letzten fast 5 Äonen, früher nur aus Rückschlüssen aus den Untersuchungen der einzelnen Rassen, bevor man den Junghzusammenhang entdeckt hatten, sagen, dass sich ihre „innere Struktur“ stark verändert hat, ohne aber äußere Auswirkungen zu haben; sie scheinen sich „innerlich“ zu verändern. Neue Vergleiche aus der psionischen Theorie weisen darauf hin, dass ihre Struktur sich immer mehr den Wellenformen der Junghgeister anzupassen scheint. Aus diesem Grund habe ich die Theorie hier abgedruckt; sie ist zwar nicht vollständig und klingt über weiter Strecken recht surreal, aber sie ist die beste Erklärung, die bis heute gefunden werden konnte.)
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