Kurznotizen: Weg von Hibiti zu Hakus Paradies:


Hakus Paradies

Soviel zu sehen, soviel zu tun, und nichts bekommt man auf geraden Weg.
Für den, der ein Ziel erreichen will, ist Hakus Paradies Himmel und Hölle in einem. Ich bin froh, dass ich jetzt endlich mal wieder Zeit habe, unsere Erlebnisse aufzuzeichnen.

°Kälte und Schmerz°

Nachdem unser Schiff in einem Vor-Asteroiden gelandet war, wurden wir über eine von Hakus Paradies gestellte Fähre auf die Hauptstation gebracht. Eine Schleuse brachte uns in ein riesiges, fast leeres Dock, in dem uns Kinder von weit oben mit Kleinzeug bewarfen und auslachten. Ein paar Gänge weiter landeten wir auf einem Marktplatz. Es gibt keine Waffeneinschränkungen und keine echten Gesetze, aber wenn man dem falschen auf die Füße tritt, treten wohl sehr viele zurück. Dass wir neu waren muss sehr deutlich gewesen sein, denn uns sprach gleich ein kleiner Junge an und nannte sich Hochtrabend Informationshändler. Für ein paar Creds beschrieb er uns den Weg zu einem sicheren Hotel.

Was er nicht beschrieb, war dass der Weg dahin über Wände und Decken ging (zum Glück war die Schwerkraft angepasst), und dass kurz vor dem Hotel ein Stück einfach fehlte. Davor saß dann auch schon der zweite Händler. Fox und ich kauften von ihm Platinen, mit denen wir über die Lücke springen konnte. Kalem dagegen hatte keine Lust Geld zu verschwenden und levitierte hinüber. In diesen Momenten hasse ich es, dass ich mich nicht selbst beeinflussen kann. Dem Händler einfach den Hals umdrehen wollte ich auch nicht. Ich bin zwar sicher, dass er für den kaputten Weg verantwortlich ist, aber das wäre kein allzu guter Anfang im Paradies gewesen. Der erste Sprung lief mäßig, aber er brachte mich über die Lücke.

°Langsam erhebt sich Sskreszta wieder. Der rechte Fuß steht nur halb auf der Kante und die Ferse hängt in der Leere, doch der Linke steht stabil. Langsam wandert ihr Blick nach oben.

Am Ende des grauen Stahl-Stegs wachsen farbige Wände aus dem Boden, bilden Bögen und Fenster und verschwinden weit oben in der Decke. Wo sie den Weg berühren, entfaltet sich aus einem Riss in der Wand eine sanft wabernde, weiße Tür.°

Am Empfang nannte uns eine Frau die Kosten und sagte uns, dass wir bei jeglichen Wünschen einfach "Heinzel" fragen sollten. Den haben wir zwar bis heute noch nicht gesehen, aber wenn wir ihn rufen, hören wir seine Stimme antworten, und er kann von unseren Konten abbuchen. Danach sollten wir beschreiben, was für Zimmer wir wollten. Wir sollten völlig frei entscheiden, allerdings würden Extrawünsche extra kosten. Da wir noch fast eine Million auf den Konten hatten, entschieden wir, dass sich jeder hier Luxus für 10.000 Creds gönnen könnte, und unsere Zimmer wurden entsprechend.

°Fackelschein erleuchtet einen Marmorgang. Weiter hinten tauchen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ein mit weißen Schleiern verhängtes Bett in goldenen Schimmer.

Langsam sinkt Sskreszta zwischen die Schleier und ein melancholisches Lächeln umspielt ihre Lippen.

Lange Zeit später steigt sie wieder aus den Schleiern und wendet sich noch immer lächelnd der Marmortür gegenüber des Bettes zu. Die Tür öffnet sich in ein Wasserbecken. Ihre Schwelle endet direkt auf einem wasserumspülten Stein, neben dem Kalem im Wasser treibt und mit einem Laser ein Metallstück bearbeitet.

Kurz darauf bringen sie ein paar Sprünge über Felsen zu einer weiteren Tür. Kalem steigt aus dem Wasser und sie betreten gemeinsam ein karges Zimmer, durch dessen Fenster der Duft von Sommerwiesen hereinweht. An einem Schreibtisch sitzt Fox und blickt auf die Wiesen hinaus.°

Nachdem wir uns etwas entspannt hatten, riefen wir Heinzel, um zu erfahren, wo wir Informationen zu den beiden Piraten und dem Stab erhalten konnten. Er verwies uns an eine Informationshändlerin tiefer in der Station und beschrieb uns den Weg. Fox ließ sich außerdem die Adresse eines Schiffsdocks geben, um unser Schiff endlich aufzurüsten. Nach der langen Zeit, die wir technisch völlig unterlegen waren, wird uns die Aufrüstung sehr gut tun.

Der Weg zur Informatonshändlerin war typisch für Hakus Paradies: Lang, kompliziert und von Verrückten besetzt. Aber immerhin gab es keinen Wegzoll mehr, den wir zahlen mussten.

°Mit vorsichtigen Schritten steigen Sskreszta und Kalem eine frei schwebende Treppe empor. Das obere Ende schwankt in der Luft zwischen mehreren verschiedenen Wegen, und an einem steht eine Gruppe Kinder und wirft einem Mann Geld zu. Das Treppenende schwankt zu ihnen. Als es den Weg berührt klappen die Stufen ein, und die Kinder rutschen johlend an Sskreszta und Kalem vorbei, die sich am Geländer festhalten. Nachdem die Treppe wieder Stufen hat, blickt Sskreszta wütend nach oben und die feinen Schuppen an ihrem Hals beginnen sich rhythmisch zu öffnen und schließen, während sich die Treppe langsam und unter ihrem telekinetischen Zugriff knarrend dem richtigen Weg zuneigt.°

Die Zieladdresse entpuppte sich als auf dem Kopf stehende, rotiernde Pyramide. Eine einzelne Tür brachte uns durch einen Aufgang nach oben und über einen Gang in einen nach Weihrauch riechenden Raum, in dem uns die Händlerin über eine Kristallkugel gebeugt erwartete. Und wir wären nicht in Haku Paradies gewesen, wenn sie uns gleich gesagt hätte, was wir wissen wollten. Ihr Preis war, dass wir ihr einen Chip aus der Höhle bringen sollten. Was auch immer die „Höhle” oder der „Chip” sein sollten. Da es vermutlich nicht ohne Widerstand ablaufen würde, entschieden wir uns, erst einen Arzt für die psionischen Strukturen meines Geistes zu suchen, damit ich nicht zwischendrin zusammenbrechen würde.

Natürlich würde uns das nochmal Zeit kosten, aber das gilt für fast alles in Hakus Paradies. Außerdem hatte die Händlerin uns gesagt, dass der Status der beiden Piraten sich die nächsten 24 Stunden nicht ändern würde. Hätten wir geahnt, dass es deutlich länger dauern würde, hätten wir den Arztbesuch verschoben, egal wie hoch das Risiko gewesen wäre. Immerhin sind die Piraten die einzige Möglichkeit, Kyrië wieder zum Leben zu erwecken, da kann mein Leben zurückstehen. Kalem wäre allerdings anderer Meinung.


Weitere Kurznotizen: Der Artz, die Kiste und neue Schwierigkeiten



  1. Die Zat in Kalems Bewusstsein verschlangen den Jungh, aber davon weiß Sskreszta nichts… Deswegen kam übrigens auch das Zat-Gewebe in den Tempel und der Tempel starb. Das ist nun schon der zweite, den wir irgendwie auf dem Gewissen haben… 

  2. Das kommt davon, wenn man zu lange wartet, bevor man das Log schreibt. Ich musste unsere SL fragen, was wir bekommen haben… 

Sskreszta-Log statisch

-- 2018-12-10 02:04:43 --


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